SIBO: Einblick in ein neues Gesundheitsphänomen – Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsansätze
SIBO, oder Small Intestinal Bacterial Overgrowth, ist ein relativ neues Gesundheitsphänomen, das sich jedoch zunehmender Bekanntheit erfreut. Es handelt sich um eine übermäßige Vermehrung von Bakterien im Dünndarm, meist durch eigentlich harmlose Dickdarmbakterien, was zu erheblichen Störungen im bakteriellen Gleichgewicht führt, auch als Dysbiose bekannt. Typische Symptome sind übermäßige Gasbildung mit Blähungen, Bauchspannung, Durchfall und Bauchschmerzen.
Obwohl der Begriff SIBO erst vor kurzem geprägt wurde, ist das zugrunde liegende Problem nicht neu. Seit den 1940er Jahren haben Mediziner die Auswirkungen von Bakterienüberwucherung im Dünndarm erforscht, aber erst in den letzten Jahren hat dies die breite Öffentlichkeit erreicht. Die steigende Bekanntheit von SIBO ist darauf zurückzuführen, dass immer mehr Menschen heute nach Antworten auf ihre unerklärlichen Magen-Darm-Beschwerden suchen.
Es ist klinisch schwer, das Reizmagensyndrom (auch bezeichnet als funktionelle Dyspepsie; FD), das Reizdarmsyndrom (RDS) und die bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms voneinander zu unterscheiden. Eine Fehlbesiedelung könnte zumindest teilweise für die Symptome von FD/RDS-Patienten verantwortlich sein. Motilitätsstörungen des Dünndarms oder Störungen der intestinalen Immunität könnten die Entstehung einer bakteriellen Fehlbesiedelung begünstigen.
Management von SIBO: Drei Schlüsselbereiche für eine effektive Behandlung
- Diagnose: Eine präzise Diagnose von SIBO ist der Ausgangspunkt für eine wirksame Behandlung. Der H2-Atemtest ist eine einfache Methode, bei der der Patient eine spezielle Glukoselösung einnimmt, und durch Analyse der Atemluft können Anzeichen für eine Bakterienüberwucherung im Dünndarm identifiziert werden. Der Gasanteil, insbesondere Wasserstoff, steigt bei einer Fehlbesiedelung über einen kritischen Grenzwert hinaus an.
- Ernährung: Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der SIBO-Behandlung. Die Vermeidung von bestimmten Nahrungsmitteln, die unkontrolliertes Bakterienwachstum fördern, ist wichtig. Dazu gehören FODMAP-reiche Lebensmittel, Zucker, Laktose, Alkohol und Gluten. Gleichzeitig können ballaststoffreiche und mit ungesättigten Fettsäuren angereicherte Diäten dazu beitragen, eine gesunde mikrobielle Gemeinschaft zu fördern.
- Antibiotika und Probiotika: Die medikamentöse Therapie mit Antibiotika zielt darauf ab, das übermäßige Bakterienwachstum zu reduzieren. Studien zeigen, dass einige Patienten mit einem auffälligen H2-Atemtest auf Glukose von einer Antibiotikabehandlung profitieren. Probiotika können ebenfalls sinnvoll sein, um eine gesunde Mikrobiotia wiederherzustellen. Eine klinische Studie hat die Wirksamkeit von Probiotika bei Patienten mit dem Reizmagensyndrom untersucht, mit signifikanten Effekten, einschließlich einer Verringerung von SIBO.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Probiotika wie Innovall® FD sowohl als eigenständige Therapie als auch als Ergänzung zu PPIs wirksam sein können. Eine differenzierte Betrachtung und Anpassung des Therapieansatzes unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse ist dabei von großer Bedeutung.
Einladung zum unserem anstehenden Webinar
Interessieren Sie sich für vertiefte Einblicke in das Thema Reizmagen und die Anwendung von Probiotika als Therapieoption?
In unserem kommenden Webinar mit Katja Köstner werden wir intensiv über folgende Fragen sprechen:
- Was genau ist ein Reizmagen? Wie wird er diagnostiziert, und welche physiologischen Hintergründe gibt es?
- Hat eine Helicobacter pylori-Infektion Einfluss auf die Entstehung eines Reizmagens?
- Welche anderen Faktoren können zu einem Reizmagen führen, und welche therapeutischen Ansätze stehen zur Verfügung?
- Welchen Einfluss haben Säureblocker wie PPIs auf das Darmmikrobiom?
- Welche Empfehlungen können Apotheken ihren Kunden mit funktioneller Dyspepsie geben, um eine langanhaltende Verbesserung zu unterstützen?