Reizdarm – eine neue Umfrage aus der Praxis verdeutlicht die Herausforderungen bei der Therapie

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62 % der Hausärzte erzielen einen unzureichenden Therapieeffekt bei Ihren Reizdarm-Patienten. Obwohl das Reizdarmsyndrom zu den am häufigsten auftretenden funktionellen Darmbeschwerden gehört, gibt es bisher keine einheitliche Therapie-Leitlinie und die individuelle Behandlung ist eine wahre Herausforderung. Zudem ist bekannt, dass viele Reizdarmpatienten nicht direkt zum Arzt gehen und demnach die Apotheke eine wichtige Rolle in der Versorgung einnimmt!

Das Reizdarmsyndrom ist mit einer Prävalenz von bis zu 20 % nicht nur häufig, sondern führt bei vier von fünf Betroffenen zu einer starken bis sehr starken Einschränkung der Lebensqualität. Damit gehört diese Erkrankungen zu den häufigsten und ernstzunehmenden in der medizinischen Versorgung. Allerdings gibt es derzeit noch keine einheitliche Therapie-Leitlinie für das Reizdarmsyndrom.

Das Klinikum Siloah im Krankenhausverbund Hannover führte unter der Leitung von Prof. Dr. Madisch eine deutschlandweite Befragung unter 478 Hausärzten zum derzeitigen Behandlungsstandard des Reizdarmsyndroms durch. Es zeigte sich, dass 62 % der Hausärzte einen unzureichenden Therapieeffekt bei der Mehrzahl ihrer Reizdarm-Patienten erzielen.

 „Die Hausarztbefragung hat im Grunde sehr gut gezeigt, dass die Hausärzte durchaus Schwierigkeiten haben in der Behandlung der Patienten mit Reizdarmsyndrom. Warum? Weil Reizdarmpatienten häufig eine Vielzahl an Symptomen angeben, das sind Leitsymptome wie Bauchschmerz, Blähungen, Verstopfung und Durchfall.“, so Prof. Madisch.

Prof. dr. med. habil. Ahmed Madisch

Es ist also festzuhalten, dass die Reizdarmpatienten sehr häufig an mehreren Symptomen gleichzeitig leiden. Diese Ergebnisse werden bestätigt, wenn man die Erfahrungen der Hausärzte mit den rein symptomatischen Therapieoptionen wie Laxantien, Antidiarrhoika oder Spasmolytika betrachtet. Häufig sind sie mit den Therapieerfolgen unzufrieden.

Prof. Madisch betont, dass „etwa drei Viertel der Hausärzte angegeben haben, dass ihre Erfahrungen vor allem mit Probiotika sehr gut sind und sehr zufriedenstellende Ergebnisse erreichen. Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind – und das wissen wir heute – vielfältig und die Dysbiose, das heißt, ein verändertes Mikrobiom, ein krankhaft verändertes Mikrobiom, ist eine wesentliche Ursache in der Entstehung des Reizdarmsyndroms. Und daraus abgeleitet kann man dann natürlich die Therapie mit Probiotika, die ja diese Dysbiose ausgleichen sollen, durchaus als ursächlich ansehen.“

Der Therapieerfolg hängt vom probiotischen Stamm ab

Die Umfrage hat aber auch ergeben, dass die Erfahrungen der Hausärzte bei der Reizdarm-Behandlung stark vom eingesetzten Probiotikum abhängen und die Therapiererfolge dann auch wechselhaft sein können.

Prof. Madisch betont ebenfalls, dass es „in der Hausarztbefragung auffällig war, dass etwas 40% der Hausärzte sehr unterschiedliche Erfahrungen im Einsatz von Probiotika beim Reizdarmsyndrom gemacht haben. Und da gibt es im Grunde genommen eine sehr gute Erklärung: Warum ist das so? Wir haben im Grunde genommen ja möglicherweise bei Probiotika die gleiche Spezies, aber unterschiedliche Bakterienstämme.

Und diese unterschiedlichen Bakterienstämme haben dann eben auch eine unterschiedliche oder – andere – Wirksamkeit beim Patienten mit Reizdarmsyndrom. Es ist also entscheidend, mit welchen Stämmen einer Spezies welche Studien durchgeführt wurden, und mit welchem Ergebnis.“

Diese stammspezifische Wirkung wurde u.a. auch in einer Metaanalyse, die 15 klinische Studien zur Probiotika-Therapie bei Reizdarmsyndrom berücksichtigte, gezeigt. Hier kam man zu dem Ergebnis, dass Innovall RDS mit dem Bakterienstamm Lactobacillus plantarum 299v die Gesamtsymptomatik, von allen in die Analyse mit einbezogenen Bakterienstämmen, am stärksten reduzierte und eine Einnahme über einen Zeitraum von vier Wochen zu einer signifikanten Besserung aller Leitsymptome des Reizdarmsyndroms führte.

Fassen wir also die Ergebnisse der Hausarzt-Befragung zusammen:

  • Die Ärzte haben im Gegensatz zur rein symptomatischen Therapie sehr gute Behandlungserfolge mit Probiotika.
  • Die Therapieerfahrungen mit Probiotika können aber wechselhaft sein, was auf die stammspezifische Wirkung von Probiotika und die unterschiedliche Symptomatik des Reizdarms zurückzuführen ist.
  • Die Apotheke nimmt eine wichtige Rolle in der Versorgung ein, weil viele Reizdarmpatienten nicht zum Arzt gehen.
  • Es sollten in der Apotheke Präparate empfohlen werden, deren Wirksamkeit bei allen Beschwerden des Reizdarmsyndroms durch Placebo-kontrollierte Doppelblindstudien belegt wurde. Mit Innovall® RDS sind Sie hierbei auf der sicheren Seite!
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Von Wissenschaftlern geprüft