Bild, auf dem sich eine Frau mit atopischem Ekzem kratzt.
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Atopische Dermatitis (Ekzem): Ursachen, Behandlung und Microbiotica

Ein „Atopisches Ekzem“ ist eine andere Bezeichnung für Neurodermitis. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die chronisch verläuft. Patient*innen leiden unter sehr trockener Haut und Ekzemen. Die atopische Dermatitis stellt die häufigste chronisch verlaufende Hauterkrankung dar. Ein Blick in die Gesellschaft zeigt, dass alle Altersgruppen davon betroffen sein können. Hertoghe-Zeichen können sie ankündigen. Die atopische Dermatitis kann bei Babys wie im Erwachsenenalter auftreten. Dennoch gibt es Unterschiede. Schulkinder sind mit etwa 12 % deutlich häufiger betroffen als Erwachsene mit 5 %.1,2 Doch wie macht sich eine atopische Dermatitis (atopic dermatitis) bemerkbar, welche Ursachen liegen zugrunde und wie wird sie behandelt? Wir verraten mehr über die weitverbreitete chronisch-entzündliche Hauterkrankung.

Das Wichtigste in Kürze

  • „Atopische Dermatitis“ ist ein anderer Begriff für Neurodermitis.
  • Die atopische Dermatitis ist die häufigste chronische Hauterkrankung.
  • Starker Juckreiz, Rötungen, entzündete Hautstellen und Schuppungen, sog. Hertoghe- Zeichen, deuten auf eine atopische Dermatitis hin.
  • Bei der Behandlung wird auf feuchtigkeitsspendende Cremes, Cortison und Substanzen, die das Immunsystem ausbremsen, gesetzt.
  • Eine spezielle Diät für Menschen mit atopischer Dermatitis gibt es nicht.
  • Microbiotica werden in Zusammenhang mit der atopischen Dermatitis erforscht. In Studien wurde bereits eine lindernde Wirkung gezeigt.

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Was ist ein atopisches Ekzem?

Ein atopisches Ekzem ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Zugegeben, die Begrifflichkeiten rund um die atopische Dermatitis sind verwirrend. Zahlreiche Namen beschreiben ein und dieselbe Erkrankung: Atopische Dermatitis, endogenes Ekzem, Neurodermitis oder atopisches Ekzem. Auch der englische Begriff „atopic dermatits“ wird im Deutschen gelegentlich verwendet. In dem Zusammenhang haben Sie vielleicht schon einmal von der sogenannten Pulpitis sicca gehört. Dabei handelt es sich um ein Handekzem, das mit sehr trockenen Fingerkuppen einhergeht. Mediziner*innen ordnen die Erscheinung einer leichten Ausprägung von Neurodermitis zu.3

Atopische Dermatitis: Symptome

Eine atopische Dermatitis verläuft sehr charakteristisch. Das bedeutet, dass es Symptome gibt, die bei vielen Menschen auftreten. Hier hängt es auch vom Lebensalter ab, wie die Hauterkrankung in Erscheinung tritt. Bei Kindern wird die atopische Dermatitis im Gesicht, an Armen, Beinen und Rumpf beobachtet. Im Erwachsenenalter sind vornehmlich die Hände, Füße, Kniekehlen, Ellbogen und der Nacken betroffen.4 Häufig suchen Patient*innen auch nach Suchbegriffen wie „atopische Dermatitis Kopfhaut“, was darauf hindeutet, dass die Erkrankung auch dort in Erscheinung treten kann.

Diese Symptome deuten auf eine atopische Dermatitis hin:4

  • ausgeprägter Juckreiz
  • gerötete Haut
  • entzündete Hautstellen, teilweise mit nässenden Blasen
  • trockene Haut
  • im Verlauf rissige, verdickte und grob aussehende Haut

Gut zu wissen!

Eine atopische Dermatitis verläuft in der Regel in Schüben. Die Ekzeme können je nach Stadium stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Nach der akuten Phase stellt sich der Ausschlag beispielsweise deutlich blasser dar, dafür ist die Haut aber sehr trocken und pellt sich wie nach einem Sonnenbrand.4

Bild, auf dem sich eine Frau mit atopischem Ekzem kratzt.
Ausgeprägter Juckreiz ist typisch für eine atopische Dermatitis.

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Atopisches Ekzem: Ursachen

Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass es verschiedene Ursachen gibt, die zu einer atopischen Dermatitis führen. Grundlegende Ursachen für das Auftreten von atopischer Dermatitis sind vor allem eine überschießende Reaktion des Immunsystems und eine gestörte Schutzfunktion der Haut. Die Veranlagung für atopische Dermatitis ist vererbbar. Unsere Gene sind somit an der chronischen Hauterkrankung beteiligt. Hier rückt das sogenannte FLG-Gen in den Mittelpunkt, dass die Produktion von Filaggrin ausbremst. Bei Filaggrin handelt es sich um ein Eiweiß, das zur Produktion der Oberhaut benötigt wird. Bei einem Filaggrin-Mangel sind die Hautfette anders zusammengesetzt – die Haut verliert dadurch an Feuchtigkeit.4 Das begünstigt außerdem, dass die Hautflora bei atopischer Dermatitis aus dem Gleichgewicht gerät. Ungünstige Erreger, wie v.a. Staphylococcus aureus, können auf der Haut dann die Oberhand gewinnen und stark entzündete Haustellen verursachen (Superinfektion). Die überschießende Immunreaktion wird außerdem durch ein Ungleichgewicht der Darmflora bei den Patienten begünstigt. Aus diesem Grund werden auch häufig spezifisch ausgewählte Probiotika in Zusammenhang mit atopischer Dermatitis erwähnt (Lesen Sie hier mehr dazu).

Arten der atopischen Dermatitis

Die atopische Dermatitis wird in zwei Haupttypen unterteilt: intrinsisch und extrinsisch.
Eine intrinsische Atopische Dermatitis wird durch eine gestörte Hautbarriere verursacht und tritt häufig bei Kindern auf. Sie ist nicht allergisch bedingt und verursacht keine Reaktion auf Allergene.
Eine extrinsische Atopische Dermatitis wird durch eine Reaktion auf Allergene wie Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare verursacht. Sie tritt häufiger bei Erwachsenen auf und ist allergisch bedingt.

Atopische Dermatitis: Behandlung (Erwachsene und Kinder)

Mediziner*innen wissen, dass die atopische Dermatitis eine chronische Erkrankung ist und behandeln entsprechend. Sie haben die Möglichkeit, auf verschiedene Therapiestufen zurückzugreifen.

Bei milden Verläufen genügt die sogenannte topische Basistherapie. Mit der täglichen Anwendung einer speziellen rückfettenden Ekzem-Creme (ohne Cortison!) wird der Haut Feuchtigkeit gespendet. Auslösende Faktoren wie Stress, Krankheitserreger oder Allergene sollten Sie vermeiden. Das gilt übrigens für jede Therapiestufe.

Bei einem mittelgradigen oder stark ausgeprägten Befund raten Mediziner*innen zu einer atopischen Dermatitis-Salbe mit Cortison.5,6 Eine Therapie mittels Calcineurin-Inhibitoren kann dann ebenfalls hilfreich sein. Mit einem entsprechenden Medikament wird das Immunsystem ausgebremst, sodass die entzündungsfördernden Botenstoffe nicht mehr so stark freigesetzt werden.7

Gut zu wissen!

Erste Studien zeigen, dass die Phototherapie, bei der die Haut mit UVB-Licht bestrahlt wird, den Schweregrad der Erkrankung und  den dadurch verursachten Juckreiz womöglich verbessern kann.8 Antihistaminika sollen Juckreiz lindern. Studien, dass Antihistaminika wirklich wirksam sind, existieren jedoch nicht.9

Atopische Dermatitis: Ernährung

Die von Ärzten empfohlene Therapie der atopischen Dermatitis setzt nicht grundsätzlich auf eine Ernährungsumstellung. So gibt es keine spezielle Diät für Patient*innen. Trotzdem kann es unter Umständen Sinn machen, Lebensmittel kritisch zu hinterfragen. Nämlich dann, wenn Lebensmittelunverträglichkeiten zu den lästigen Ekzemen beitragen. Schätzungen zufolge sind bei 30 % der Neurodermitis-Fälle Lebensmittel oder deren Bestandteile als Allergene mitverantwortlich.10 Eine echte Lebensmittelallergie, bei der das Immunsystem auf den Plan gerufen wird, kann, muss jedoch nicht vorliegen. Bei Kindern kann sich eine atopische Dermatitis vor allem durch Grundnahrungsmittel wie Eier, Kuhmilch, Fisch, Soja, Weizen und Erdnüsse verstärken.11

Erwachsene können sensibel reagieren auf:

  • Obst
  • Gemüse
  • Nüsse

Neben eine tatsächlichen Lebensmittelallergie kann der Hintergrund sein, dass die Lebensmittel mit Pollen in Kontakt kommen und, bei einer vorliegenden Empfindlichkeit, so Ekzemeprovozieren können. Neben den Nahrungsmitteln kann sich dann auch der Pollenflug negativ auf die Hauterkrankung auswirken.8

Gut zu wissen!

Besteht ein gewisses familiäres Risiko für eine atopische Erkrankung, wird Müttern empfohlen schon in der Schwangerschaft und Stillzeit viel Fisch mit Omega-3-Fettsäuren zu essen (z.B. Hering, Makrele, Lachs und Sardinen). Studien haben gezeigt, dass dies (neben Stillen) eine schützende Wirkung auf die Entwicklung von Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis (atopische Erkrankungen) beim Kind hat.

Teller mit frisch zubereitetem Lachs und Gemüse.
Müttern wird empfohlen, in der Schwangerschaft und Stillzeit viel Fisch mit Omega-3-Fettsäuren zu essen, besonders wenn ein familiäres Risiko für atopische Dermatitis besteht.

Atopische Dermatitis und Microbiotica: Wo ist der Zusammenhang?

Junge hält Plakat hoch, um den Zusammenhang von atopischen Krankheiten und unserem Darm zu verdeutlichen.

Untersuchungen zeigen, dass die Vielfalt an förderlichen Bakterien bei atopischer Dermatitis sowohl auf der Haut als auch im Darm reduziert sein kann.12

Ein vielfältiges Darm-Mikrobiom hilft dabei, gesund zu bleiben: 

• Die guten Bakterien in unserem Darm können krankmachende Keime verdrängen. 

• Die Stoffwechselprodukte der Bakterien stärken die Darmbarriere. 

• Die Interaktion unserer Immunzellen mit den Bakterien und ihren Metaboliten beeinflusst die Immunantworten im gesamten Körper. 

80 % der Immunzellen halten sich direkt am Darm auf.

Ein möglicher Ansatzpunkt sind daher spezifisch ausgewählte Microbiotica, die lebensfähige und vermehrungsfähige Bakterienstämme speziell für die Gegebenheiten bei atopischer Dermatitis enthalten. Das Ziel ist, mit den förderlichen Bakterienstämmen das Gleichgewicht des Mikrobioms wiederherzustellen und dadurch das Hautbild zu verbessern. Studien zeigen für einige probiotische Bakterienstämme klinische Wirksamkeit (z.B Innovall® ATOP).13 Dieses Microbioticum wurde für Menschen mit atopischer Dermatitis und Asthma bronchiale entwickelt. Darin sind die Bakterienstämme Lactobacillus paracasei GMNL-133 und Lactobacillus fermentum GM-090 enthalten. Diese Bakterienkulturen finden sich auf natürliche Weise auch im Darm. Die Einnahme der Bakterienstämme über 12 Wochen führte zu einer:14

• deutlichen Reduktion der Neurodermitis-Beschwerden,

• geringeren Empfindlichkeit gegenüber Allergenen (u.a. Ei, Hausstaubmilben) und

• einer deutlich verbesserten Lebensqualität der Betroffenen.

Gut zu wissen

Das Probiotikum kann unterwegs ohne Flüssigkeit oder alternativ, zum Beispiel für Kinder mit atopischer Dermatitis oder Asthma bronchiale, in Wasser eingerührt werden.

Schaubild zur Anwendung von Microbiotica und Asthma-Sprays.
Patient*innen mit atopischem Ekzem profitieren von einer ergänzenden Einnahme eines immunregulierenden Mircobioticums.

FAQ: 

Wie wird ein atopisches Ekzem behandelt?

Bei einer atopischen Dermatitis wird auf eine topische Basistherapie zurückgegriffen. Mit einer rückfettenden Ekzem-Creme wird der Haut Feuchtigkeit verliehen, wodurch auch der Juckreiz nachlassen kann. Je nach Ausprägung können auch cortisonhaltige Medikamente, welche die Entzündungen lindern, oder Arzneimittel, die das Immunsystem ausbremsen, verabreicht werden. Begleitend macht der Einsatz eines spezifischen Microbioticums (z.B. Innovall® ATOP) Sinn, um das Immunsystem natürlich von innen anzugehen.

Was hilft bei einem Hautekzem?

Es gibt im Internet zahlreiche Ratschläge, wie eine atopische Dermatitis mit Hausmitteln gelindert werden kann. Empfehlenswert ist es jedoch zunächst, Mediziner*innen aufzusuchen, um einen Behandlungsplan zu entwickeln. Nehmen die Beschwerden zu, kann dann individuell angesetzt werden.

Was hat eine Allergie mit atopischer Dermatitis zu tun?

Allergene, die in Lebensmitteln, Hausstaub und Co. stecken, können Ekzeme bei einer atopischen Dermatitis auslösen. Deshalb ist es wichtig, ggf. Triggerfaktoren herauszufinden und diese weitestgehend zu vermeiden.

Wie kann ich einer atopischen Dermatitis vorbeugen?

Es gibt keine Heilung für atopische Dermatitis, aber es gibt eine prophylaktische Maßnahmen, die die Symptome der Schübe reduzieren können:

  • Halten Sie Ihre Haut feucht.
  • Vermeiden Sie Allergene.
  • Halten Sie Ihre Haut sauber.
  • Kleiden Sie sich in weichen, atmungsaktiven Kleidungsstücken.
  • Vermeiden Sie Stress.
  • Rauchen Sie nicht.
  • Behandeln Sie Juckreiz.
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Von Wissenschaftlern geprüft