Reizdarm vs. Reizmagen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Schmerzen unterhalb des Bauchnabels, krampfartige Bauchschmerzen, Völlegefühl, Verstopfung und Durchfall – halten diese Beschwerden über mehrere Monate an, kann dahinter eine funktionelle Magen-Darm-Erkrankung stecken. Schätzungen zufolge ist davon in Deutschland etwa jeder 5. Einwohner betroffen. Das besondere an funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen ist, dass eine eindeutige organische Ursache für den Arzt oder die Ärztin nicht feststellbar ist. Die häufigsten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen sind der Reizmagen und der Reizdarm.1

Wir erklären Ihnen heute, was der Unterschied zwischen den funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen ist. Außerdem verraten wir Ihnen, ob ein Reizmagen und ein Reizdarm gleichzeitig bestehen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Reizmagen und der Reizdarm zählen zu den funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen.
  • Beim Reizmagen konzentrieren sich die Symptome vornehmlich auf den oberen Verdauungstrakt – beim Reizdarm meist auf den unteren Teil.
  • Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen können Mediziner*innen keine eindeutige Ursache diagnostizieren.
  • Bei beiden Erkrankungen können spezifisch ausgewählte Probiotika, Entspannungstechniken und gesunde Ernährung für viele Betroffene eine Beschwerdelinderung herbeiführen.

Symptome von Reizdarm und Reizmagen im Vergleich

Patient*innen mit einem Reizdarm oder einem Reizmagen haben teilweise unterschiedliche Beschwerden.

Charakteristisch für ein Reizmagensyndrom (Fachbegriff: funktionelle Dyspepsie):

  • Die Beschwerden treten vornehmlich im Oberbauch auf (über dem Bauchnabel).
  • Betroffene haben oft starke Bauchschmerzen im Oberbauch und starke Magenkrämpfe.
  • Zu den Reizmagen-Symptomen gehören auch Druck- und Völlegefühl im Magen, Magenbrennen und saures Aufstoßen.
  • Oft sind Patientinnen nach dem Essen schnell satt und leiden anschließend unter Übelkeit.1

Charakteristisch für Reizdarmsyndrom:

  • Die Beschwerden konzentrieren sich vornehmlich auf den Unterbauch (unterhalb des Bauchnabels).
  • Betroffene geben starke Bauchschmerzen und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten an – sie leiden beispielsweise unter Durchfall oder Verstopfung.
  • Auch Blähungen und ein Blähbauch können Patient*innen quälen.1

Gut zu wissen!

Sowohl beim Reizdarm als auch beim Reizmagen können Symptome auftreten, die nicht direkt mit dem Verdauungssystem in Verbindung gebracht werden. Manche Betroffenen mit einem Reizmagen oder Reizdarm geben sogar Rückenschmerzen als Begleiterscheinung an. Manchmal treten auch Kopfschmerzen, Angst- oder Schlafstörungen auf.1

Reizmagen vs. Reizdarm: Sind die Ursachen gleich?

Wissenschaftler*innen haben in den letzten 10 Jahren viele Erkenntnisse über die möglichen Ursachen für einen Reizmagen bzw. einen Reizdarm gewonnen. Fast immer sind mehrere Faktoren an einer Entstehung von Reizmagen oder Reizdarm beteiligt.

Reizmagen-Ursachen:

  • Der Magen ist täglich vielen Reizen ausgesetzt wie Druck, Dehnung oder Fremdstoffen, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Bereits wenn die Nahrung in den Mund kommt, reagiert der Magen, indem er sich weitet um Platz zu schaffen. Dieser Reflex fehlt bei Reizmagen-Betroffenen oft und führt somit aus Platzmangel und einer verzögerten Weiterleitung des Mageninhalts u.a. zu dem bekannten Völlegefühl und saurem Aufstoßen.
  • Im Zwölffingerdarm ist das Mikrobiom verändert (med. Dysbiose) und führt dazu, dass die Darmbarriere durchlässiger ist als normal (med. Leaky Gut). Dies führt zu einer unterschwelligen Entzündung im Zwölffingerdarm.
  • Dadurch kann die Magenbeweglichkeit eingeschränkt sein und selbst normale Aktivitäten können im Magen als schmerzhafter eingestuft werden als bei Gesunden.2
  • Ein weiterer Auslöser für Reizmagen können auch psychische Belastungen wie Stress sein.

Reizdarm-Ursachen:

  • Eine Dysbiose des Darm-Mikrobioms, eine Störung der Darmmuskulatur, unterschwellige Entzündungsprozesse in der Darmwand und überempfindliche Darmnerven könnten ebenfalls zu einem Reizdarmsyndrom beitragen. Auch hier werden psychische Belastungen als begleitender Faktor diskutiert. Möglicherweise könnten auch Darminfektionen mit Fieber, Antibiotika-Behandlungen, erbliche Veranlagung, Ernährungsgewohnheiten oder Lebensmittelunverträglichkeiten eine Rolle als Auslöser spielen.3
Unterschwellige Entzündungsprozesse im Magen-Darm-Bereich könnten die Entwicklung eines Reizdarms oder Reizmagens begünstigen.

Reizmagen und Reizdarm: Behandlungen gegenübergestellt

Derzeit gibt es keinen speziellen Reizmagen- oder Reizdarm-Test zum eindeutigen Nachweis der Erkrankungen. Mediziner*innen schließen deshalb mit verschiedenen Untersuchungsmethoden, wie z.B. einer Ultraschalluntersuchung, zunächst aus, ob andere schwerwiegende Erkrankungen die Beschwerden verursachen (z.B. Helicobacter pylori-Infektion, Magen- oder Darmkrebs).4 Findet der Arzt oder die Ärztin keine organischen Ursachen, so sprechen die Symptome für einen Reizdarm oder Reizmagen.

Je nach Beschwerdebild gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die die Erkrankungen zwar nicht heilen können, aber dabei helfen können, im Alltag besser mit den Symptomen umzugehen. Man möchte damit eine Linderung der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität erreichen. Es gibt bei Reizdarm und Reizmagen viele Empfehlungen, die man oft auch unter den sogenannten Hausmitteln findet, wie u.a. die Ernährung bei Reizdarm und Reizmagen, die Phytotherapie oder die Homöopathie bei Reizdarm oder Reizmagen.

Rein pflanzliche, Homöopathika die bei Reizmagen oder Reizdarm unterstützend sein können, sind häufig spezielle Kombinationen aus mehreren Heilpflanzen-Wirkstoffen:

Bei Reizmagen: Eine Kombination aus Apomorphinhydrochlorid, Wermutkraut, Brechnuss und ostindischer Tintenbaum (kombiniert enthalten z.B. in Payagastron® bei Magenbeschwerden, wie Aufstoßen, Übelkeit, Erbrachen und Völlegefühl).

Bei Reizdarm: Eine Kombination aus Belladonna, Citrullus, Plumbum, Carbo vegetabilis und Strychnos (kombiniert enthalten z.B. in Spasmovowen® bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden und Blähungen).

Eine langfristige Beschwerdelinderung kann aber meistens nicht durch einen Ansatz alleine erzielt werden. Wissenschaftler gehen inzwischen auch davon aus, dass begleitend zur medikamentösen Therapie der einzelnen Symptome auch andere Behandlungen kombiniert werden sollten, um eine möglichst langfristige Symptomlinderung zu erzielen. Wenn Sie unter den typischen Symptomen leiden, sollten Sie am besten selbst herausfinden, welche Kombination aus den möglichen Behandlungsansätzen bei Ihnen gut funktioniert. Betroffene können beispielsweise regelmäßige Bewegung in ihren Alltag integrieren, auf ein ausgewähltes Microbioticum zurückgreifen, vornehmlich kleine Portionen essen und Entspannungsmethoden ausprobieren.

Mögliche Behandlungsansätze und empfehlenswerte Tipps:

ReizmagenReizdarm
• kleinere, fettarme Mahlzeiten über den Tag verteilt
• Speisen gut durchkauen
• Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung
• ätherische Öle und Pflanzenauszüge wie Pfefferminze oder Kümmelöl
• spezifisches Reizmagen-Microbioticum (z.B. Innovall® FD)
•Homöopathikum bei Magenbeschwerden (z.B. Payagastron®)
• ausgewogene Ernährung und viel Bewegung
• mehrere, kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
• krampflösende, pflanzliche Präparate wie Pfefferminze
Reizdarm-Entspannungstechniken
• spezifisches Reizdarm-Microbioticum (z.B. Innovall® RDS)
• Homöopathikum bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden und Blähungen (z.B. Spasmovowen®)

Gut zu wissen!

Ein Reizdarm und ein Reizmagen können auch gleichzeitig bestehen. Dann bietet sich eine Kombination aus den empfehlenswerten Tipps an.

Statt schwerer Mahlzeiten – Patient*innen vertragen oft kleinere und fettarme Speisen besser.

Probiotika helfen bei Reizmagen und Reizdarm

Reizmagen und Reizdarm sind zwar beides funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen, jedoch handelt es sich um zwei eigenständige Krankheitsbilder. Daher ist auch bei der Einnahme eines Probiotikums (Präparate mit gesundheitsfördernden Bakterienkulturen) entscheidend, das genau passende Präparat zu wählen, welches speziell für die jeweilige Erkrankung und die Symptome entwickelt wurde, und dessen Wirkung klinisch belegt ist (Microbioticum).

In Zusammenhang mit dem Reizmagen oder Reizdarm spielt das Mikrobiom im Zwölffingerdarm und Dickdarm eine zentrale Rolle. Forscher*innen stellten fest, dass eine Dysbalance in der Zusammensetzung der Darmbakterien einen Reizmagen oder Reizdarm begünstigen kann. Studien und Metaanalysen liefern vielversprechende Ergebnisse bei Anwendung unterschiedlicher Bakterienstämme. Bei Reizdarm wird besonders der Bakterienstamm Lactobacillus plantarum 299v hervorgehoben (enthalten in Innovall® RDS).5 Das Produkt wurde in einer placebokontrollierten Studie untersucht und führte bei Patient*innen zur einer spürbaren Linderung von typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und Blähungen.6 Mit nur einer Kapsel täglich können Reizdarm-Betroffenen die wertvollen Bakterien aufnehmen.

Bei den Studien zu Reizmagen (med. funktionelle Dyspepsie) haben zwei Bakterienstämme eine besonders gute Wirkung gezeigt: Bacillus coagulans MY01 und Bacillus subtilis MY02 (enthalten in Innovall® FD). Sie entfalten ihre regulierende Wirkung im Zwölffingerdarm, also genau im Zentrum der Entstehung eines Reizmagens. Dort hemmen sie u.a. Entzündungsprozesse, erhöhen die Konzentration verdauungswichtiger Enzyme und normalisieren die Kommunikation zwischen Darm und Hirn. Die hohe Wirksamkeit und die gute Verträglichkeit der Mikrobiom-Modulation zeigen sich deutlich in einer aktuellen klinischen Studie.7

Unsere Empfehlung

Innovall® FD

Zum Diätmanagement bei funktioneller Dyspepsie (Reizmagen)

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FAQ

Wie fühlt sich ein Reizmagen an?

Menschen mit einem Reizmagen leiden oft unter Völlegefühl, Übelkeit, Magenbrennen und Bauchschmerzen im Oberbauch (Magen). Außerdem können Begleitbeschwerden wie saures Aufstoßen und sogar Rückenschmerzen oder Schlafstörungen auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen Reizdarm und Reizmagen?

Bei einem Reizmagen konzentrieren sich die Beschwerden meist auf den Oberbauch (Symptome oberhalb des Bauchnabels). Menschen mit einem Reizdarm haben eher mit Verdauungsproblemen und Symptomen im Unterbauch (unterhalb des Bauchnabels) zu kämpfen.

Was essen bei Reizmagen und Reizdarm?

Es gibt keine spezielle Diät für Patient*innen mit Reizmagen. Viele Betroffene berichten aber davon, dass sie sich mit fettarmen Speisen und kleineren Portionen wohler fühlen. Reizdarm-Patienten profitieren oftmals von der sogenannten FODMAP-Diät.

Reizmagen-Reizdarm: Was hilft?

Ausgewählte Probiotika für Reizmagen bzw. Reizdarm, Entspannungsübungen, Pflanzenauszüge aus Pfefferminze oder Kümmelöl, ausreichend Bewegung und eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung – das alles kann bei Reizmagen und Reizdarm helfen.

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