Saurer Magen: Symptome, Ursachen und Hausmittel

Ein saures Milieu im Magen ist unverzichtbar. Mit der Magensäure tötet der Körper mit der Nahrung aufgenommenen Fremdstoffe und unerwünschte Bakterien ab und zersetzt außerdem grobe Speisebestandteile. Doch ein Zuviel an Magensäure kann zu Beschwerden führen, man spricht dann vom „sauren Magen“. Unangenehme Beschwerden durch die überschüssige Magensäure sind unter anderem Magendruck, Magenbrennen, Völlegefühl oder Sodbrennen.

Welche Ursachen es für einen übersäuerten Magen gibt und wie man ein Zuviel an Magensäure neutralisieren kann, verraten wir Ihnen jetzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem sauren Magen besitzen Betroffene zu viel Magensäure.
  • Zu den Symptomen zählen Magendruck, Magenbrennen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen.
  • Eine unausgewogene Ernährung, Stress, ein Reizmagen oder eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) können einen sauren Magen begünstigen.
  • Betroffenen kann es helfen auf fettige Speisen oder Süßigkeiten zu verzichten und Entspannungsmaßnahmen einzuleiten – bei längerfristigen Beschwerden sollte immer die Ursache abgeklärt werden.
  • Ein spezifisches Microbioticum kann die Darmflora ins Gleichgewicht bringen und so unangenehmen Beschwerden vorbeugen.

Ein gesunder Magen muss sauer sein

Die Magenfunktion basiert auf einem ausgeklügelten System. In der Magenschleimhaut befindet sich eine Vielzahl an kleinen Drüsen. Sie haben die Aufgabe, Salzsäure, Enzyme für die Verdauung, Bikarbonat und Schleim zu produzieren. Der Magensaft selbst besteht aus Verdauungsenzymen, Salzsäure und anderen Substanzen. Jeden Tag stellt Ihr Körper bis zu 1,5 Liter Magensaft her und sorgt so für das nötige saure Milieu.1 In nüchternem Zustand ist Ihr Magen so sauer wie Zitronensaft – dann liegt der pH-Wert bei 1,5-2. Wenn eine Mahlzeit eingenommen wurde, steigt der Magen-pH-Wert aufgrund der neutralisierenden Wirkung der Mahlzeit zunächst an und sinkt dann aufgrund der Sekretion von Magensäure auf den ursprünglichen sauren pH-Wert zurück.2 Der saure Magensaft verdaut die aufgenommene Nahrung vor und vermischt sie, damit sie bereits zerkleinert im Dünndarm ankommt. Gleichzeitig werden durch die Säure unerwünschte Fremdstoffe wie Bakterien und Viren abgetötet.
Damit der saure Magensaft aber die sensible Magenwand nicht beschädigt, produzieren die Magendrüsen einen schützenden Schleim, der sich auf die Magenwand legt. Das darin enthaltene Bikarbonat ist basisch, also das Gegenteil von sauer, und neutralisiert die Magensäure an der Magenwand.

Was ist ein saurer Magen?

Ein gesunder Magen muss zunächst sauer sein um gut zu funktionieren. Normalerweise spüren wir die Magensäure im Magen nicht. Es kann aber auch zu einer Magenübersäuerung (Fachbegriff: Hyperazidität) kommen. Im Volksmund spricht man dann von einem „sauren Magen“. Schuld an einer Magenübersäuerung ist eine übermäßige Produktion von Magensäure. Dies kann in Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten oder mit einem ungünstigen Lebensstil (Stress, Ernährung) auftreten.

Zu viel Säure im Magen: Symptome

Ist der Magen übersäuert, kann das zu unangenehmen Symptomen führen.
Betroffene berichten dann häufig von folgenden Symptom-Kombinationen:

Häufig geben Menschen mit einem sauren Magen auch an, dass ihnen die Magensäure im Hals steht oder sie sogar Magensäure erbrechen. Bestehen Magensäure-Symptome, sollten diese immer vom Arzt abgeklärt werden. In den meisten Fällen haben die Symptome harmlose Ursachen. Seltener sind schwerwiegende Erkrankungen die Ursache für einen sauren Magen.

Übelkeit, Völlegefühl und Magendruck können auf einen sauren Magen aber auch auf einen Reizmagen hindeuten.

Welche Ursachen hat ein saurer Magen?

Die Symptome des sauren Magens entstehen häufig durch die Schädigung der Magenschleimhaut oder der Schleimhaut im Zwölffingerdarm. Dies kann z.B. durch übermäßige Magensäure-Produktion oder auch durch bestimmte Erkrankungen verursacht werden.
Es gibt verschiedene Gründe, warum der Körper die Produktion der Magensäure ankurbelt. Betroffene berichten davon, dass ihnen die Magensäure hochkommt, wenn sie eine große Menge an Genussmitteln wie Koffein, Alkohol oder Nikotin konsumieren. Auch ausgewählte Medikamente wie Schmerzmittel können den sauren Magen entstehen lassen. Extremer Stress wird ebenfalls als mögliche Ursache für einen sauren Magen angeführt – tatsächlich gibt es Menschen, die auf Stress mit einer verstärkten Magensaftproduktion reagieren. Die Hauptfaktoren für einen sauren Magen sind aber eine unausgewogene, fettreiche Ernährung, zu hastiges Essen und zu große Nahrungsmengen.
Bei den meisten Betroffenen mit Völlegefühl, Magenschmerzen oder Magendruck ist ein Reizmagen der Auslöser der Symptome. Dabei spielt die Magensäure eine geringere Rolle für die Beschwerden.

>> Lesen Sie hier mehr zum Reizmagen als Krankheitsbild

Bei manchen Betroffenen ist die Ursache für einen sauren Magen eine nachweisbare Magenschleimhautentzündung (Fachbegriff: Gastritis), zum Beispiel hervorgerufen durch das Bakterium Helicobacter pylori.4 In seltenen Fällen produziert der Körper durch Erkrankungen wie z.B. das Zollinger-Ellison-Syndrom verstärkt Magensaft.

Gut zu wissen!

Fettiges Essen regt den Magen dazu an, mehr Säure zu produzieren. Gleichzeitig benötigt der Körper länger, um die fettigen Nahrungsmittel zu verdauen – die Verweildauer im Magen erhöht sich also und kann Völlegefühl sowie ein Druckgefühl im Magen auslösen.

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Saurer Magen, was tun?

Bei einem sauren Magen ist es wichtig, zunächst die Ursache dafür herauszufinden. Je nachdem ob ein Reizmagen, eine Helicobacter pylori-Infektion oder eine Gastritis vorliegt, müssen verschiedene Therapien eingeleitet werden. Um davon unabhängig selbstständig Beschwerden aufgrund von zu viel Magensäure zu reduzieren, gibt es verschiedene Hausmittel.

Hausmittel bei saurem Magen anwenden:

  • Bei akuten Beschwerden kann Apfelessig die Speichelproduktion anregen und so Linderung verschaffen.
  • Mit aufgequollenen Leinsamen erschaffen Sie einen zusätzlichen Schutz für die Magenschleimhaut.
  • Überflüssige Magensäure können Sie vorübergehend mit Heilerde binden.
  • Wenn Magensäure hochkommt, ist auch Milch zum „löschen“ eine Alternative.

Ernährung bei saurem Magen anpassen: Wenn Sie unter einem sauren Magen leiden, sollten Sie unbedingt Ihre Ernährung hinterfragen.

  • Verzichten Sie vorerst auf Süßigkeiten und sehr fettige, stark gewürzte oder scharfe Mahlzeiten.
  • Greifen Sie zu magenfreundlichen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Salat, säurearmem Obst, ausgewähltem Gemüse wie Möhren, Spinat oder Gurken und Vollkornbrot bzw. Vollkornnudeln.
  • Auch fettarmes Fleisch oder magerer Fisch werden in der Regel gut vertragen.

Stress vermeiden bei saurem Magen: Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich Magenbeschwerden unter Stress und psychischer Belastung verschlimmern. Stressreduktion und gezielte Entspannung können das Wohlbefinden grundsätzlich verbessern. Entspannungsübungen wie Meditation, Autogenes Training oder auch Yoga können das Stresskonto und die Belastung auf Magen und Darm nachgewiesen entlasten.

Gut zu wissen!

Tasten Sie sich am besten individuell an die für Sie geeigneten Lebensmittel heran. Schließlich verträgt nicht jeder Mensch mit saurem Magen alle Speisen gleich gut. Ein Ernährungstagebuch, in dem Sie die verzehrten Mahlzeiten und eventuelle Beschwerden notieren, ist ein sinnvoller Begleiter.

In einem Ernährungstagebuch können Sie Beschwerden und gut verträgliche Lebensmittel notieren.

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Medikamente bei saurem Magen:

Magensäure-Tabletten, die häufig gegen Symptome eines sauren Magens eingesetzt werden (vor allem bei Sodbrennen oder saurem Aufstoßen), sind die sog. Magensäureblocker . Sie drosseln die Produktion von Magensäure und entlasten dadurch die durch die Säure gereizte Magenschleimhaut bzw. die gereizte Zwölffingerdarmwand. Ärzte und Apotheker kennen die Säureblocker auch als Protonenpumpeninhibitoren, kurz PPI. Umgangssprachlich werden sie auch als „Magenschutz“ bezeichnet und häufig begleitend zu einer längeren Behandlung mit Schmerztabletten verschrieben. Auch wenn viele Magensäureblocker rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, ist es wichtig zu wissen, dass eine langfristige Einnahme der Magensäure-Tabletten nicht frei von Nebenwirkungen ist und der Einsatz von Säureblockern bei saurem Magen immer nur möglichst kurz sein sollte (max. 8 Wochen).

>> Lesen Sie hier mehr zur Wirkung von Säureblockern

Bei andauernden Magen-Darm-Beschwerden ist immer die Abklärung durch Mediziner*innen notwendig.

Was das Mikrobiom mit einem sauren Magen zu tun hat

Essen ist für viele Betroffene mit einem sauren Magen statt Genuss und Freude oft nur noch eine Notwendigkeit. Denn kurz nach der Nahrungsaufnahme beginnen die Probleme. Druck im Magen, saures Aufstoßen, Völlegefühl, Magenbrennen bis hin zu heftigen Magenschmerzen. Halten diese Beschwerden länger als 3 Monate an und können Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden, dann spricht man von einem Reizmagen. Schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Obwohl die Beschwerden auf den ersten Blick auf eine gestörte Magensäure-Regulation hinweisen, liegt ihr Ursprung in einem gestörten Mikrobiom im Zwölffingerdarm. Der Darmabschnitt, der sich unmittelbar an den Magen anschließt.

Mit weitreichenden Folgen, denn das Mikrobiom kommuniziert über verschiedenste Wege mit unserem Nervensystem. Diese Kommunikation zwischen Darm und Gehirn wird als Darm-Hirn-Achse bezeichnet. Folgerichtig können Geschehnisse aus dem Darm (z. B. Störungen des Mikrobioms) unser Gehirn beeinflussen (z. B. erhöhtes Schmerzempfinden), und Geschehnisse im Gehirn (z. B. Stress) unsere Darmgesundheit. Ein gestörtes Mikrobiom bedeutet oft auch Fehler in der Signalweiterleitung.

Das hat zur Folge, dass im Magen zum Beispiel die Beweglichkeit der Magenmuskulatur beeinflusst und die Magenentleerung verlangsamt wird (Völlegefühl). Dieses wiederum kann die Produktion von Salzsäure ankurbeln (Sodbrennen) und den Magen allgemein sensibler auf inneren Druck machen (Magenschmerzen). Diese Veränderungen werden ihrerseits wieder als „Störung“ an das Kopfhirn gemeldet – ein Teufelskreis. Ohne zusätzliche Versorgung des Dünndarms mit speziellen, für die Magengesundheit entscheidenden Bakterien kann das steuernde Duo Hirn und Darm kaum wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.

Spezifisches Microbioticum für ein gutes Magen-Gefühl

Gegen den Reizmagen gibt es derzeit leider nur wenige effektive Behandlungsmöglichkeiten. Höchste Zeit also für einen neuen Ansatz mit einem ausgewählten probiotischen Präparat (Microbioticum), das die Ursachen der Reizmagen-Symptome grundlegend in Angriff nimmt.

Die zwei spezifischen, genau den Erfordernissen eines Reizmagens angepassten, Bakterienstämme Bacillus coagulans MY01 und Bacillus subtilis MY02 (enthalten in Innovall® FD) entfalten ihre regulierende Wirkung im Dünndarm, also genau im Zentrum der Entstehung eines Reizmagens. Dort hemmen sie unter anderem Entzündungsprozesse, erhöhen die Konzentration verdauungswichtiger Enzyme und normalisieren wieder die Kommunikation zwischen Darm und Hirn. Die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der Mikrobiom-Modulation zeigen sich deutlich in einer aktuellen klinischen Studie.5 Innerhalb des empfohlenen Einnahmezeitraums von acht Wochen reduzierten sich die Reizmagen-Symptome bei den Studienteilnehmern, die das spezifische Microbioticum Innovall® FD erhalten hatten um fast die Hälfte im Vergleich zur Placebogruppe. Positiv vermerkt wurde ebenfalls die ausgezeichnete Verträglichkeit, auch bei gleichzeitiger Einnahme von Magensäureblockern.

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FAQ

Welche Lebensmittel verursachen zu viel Magensäure?

Säurehaltiges Obst wie Zitrusfrüchte, frisches Brot, Gemüse wie Paprika, fette Fischarten wie Hering oder Sahnetorten können die Magensäureproduktion ankurbeln. Das gleiche gilt bei übermäßigem Konsum von Genussmitteln wie Zigaretten, Kaffee oder Alkohol.

Was essen, bei saurem Magen?

Bei saurem Magen sind magenschonende Lebensmittel besonders empfehlenswert. Eine leichte Küche kann beispielsweise aus gekochten Kartoffeln, Reis, magerem Fisch oder Fleisch und ausgewählten Gemüsesorten wie Spinat oder Möhren bestehen.

Magensäure im Hals, was hilft?

Bei akutem Sodbrennen gibt es verschiedene Hausmittel. Das Trinken von Milch oder das langsame Kauen von Mandeln gelten als guter Tipp. Bei saurem Magen durch einen Reizmagen kann auch ein ausgewähltes Microbioticum helfen. welches durch eine ausgewogene Ernährung oder Entspannungsübungen ergänzt werden kann.

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