Immunschwäche: Ursachen, Symptome und Tipps

Ein starkes Immunsystem ist die Grundvoraussetzung um gesund zu bleiben und Krankheitserreger erfolgreich abzuwehren. Aber nicht jede Person hat das Glück, mit einem kraftvollen Abwehrsystem ausgestattet zu sein. Während eine Immunschwäche ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen des Immunsystems ist, kann eine Infektanfälligkeit auch durch harmlosere Faktoren wie eine ungesunde Ernährung oder Nährstoffmangel hervorgerufen werden. Wer ein schwächelndes Immunsystem hat, sich ständig krank oder unfit fühlt, kann mit einigen Tipps für mehr Durchschlagskraft sorgen. Wir werfen heute einen Blick auf Immunschwäche-Anzeichen, -Ursachen und Behandlungsansätze.

  • Immunschwäche ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen des Immunsystems
  • In der Medizin werden angeborene und erworbene Immundefekte unterschieden.
  • Typische Symptome einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche sind Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Hautveränderungen.
  • Infektanfälligkeit kann auch ein Hinweis für ein schwaches Immunsystem sein, das durch Nährstoffmangel (Vitamine, Spurenelemente) oder chronischen Stress und Umweltbelastungen begünstigt wurde.
  • Liegt eine Immunschwäche vor, müssen Infektionen vermieden und unter Umständen fehlende Immunkomponenten verabreicht werden.
  • Ein Darmflora-Aufbau mit ausgewählten Probiotika und gesunde Ernährung können ein abwehrstarkes Immunsystem langfristig unterstützen.
Eine Immunschwäche kann häufige Erkältungen hervorrufen.

Immunschwäche: Was ist das?

Eine Immunschwäche ist eine Störung in der Funktion des Immunsystems, bei dem das Immunsystem nicht adäquat auf eine Infektion reagiert (Immun-Mangel-Syndrom oder Immunschwäche-Syndrom). Eine Autoimmunerkrankung ist dagegen durch ein überaktives Immunsystem gekennzeichnet, welches gesunde, körpereigene Zellen angreift. Beide Szenarien können potenziell lebensbedrohlich sein.

Eine Immunschwäche äußert sich meistens in einer Infektanfälligkeit. Infektionskrankheiten (Infekte) treten generell immer dann auf, wenn sich die Balance  zwischen Krankheitserreger und Mensch zugunsten des Erregers verschiebt. Dies kann zum einen vom Erreger abhängig sein (z.B. Virulenz), von der Umwelt (z.B. Saison) oder eben einem geschwächten Immunsystem selber. Prinzipiell unterscheidet man ob die Ursache für die Infektanfälligkeit physiologisch (natürlich) oder pathologisch (krankhaft) ist.

Bei einer pathologischen Infektanfälligkeit durch ein schwaches Immunsystem (Immundefizienz, Immundefekt) wird außerdem anhand des Zeitpunkts des Auftretens zwischen einer primären (angeborenen) oder sekundären (erworbenen) Immunschwäche unterschieden.

Immunschwäche: Ursachen

Immunschwäche: angeboren

Ein schwaches Immunsystem kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sind die Defekte des Immunsystems vererblich, spricht man von angeborenen Immundefekten. Es sind inzwischen ca. 300 seltene Erkrankungen bekannt, die zu einer primären Immunschwäche gezählt werden, insgesamt kommen sie doch eher selten vor (1 von 10.000 Menschen).1,2

Zu den wichtigsten angeborenen Immundefekten gehören:3,4

  • Defekt der Antikörperproduktion (z.B. selektiver IgA-Mangel) 
  • Defekt der Abwehrzellen (z.B. DiGeorge-Syndrom, chronische mukokutane Candidose)
  • Kombinierter Immundefekt (z.B. schwerer kombinierter Immundefekt; kurz: SCID)
  • Funktionsstörung von Fresszellen (z.B. chronische Granulomatose, Leukozytenadhäsionsdefekt, zyklische Neutropenie, Chediak-Higashi-Syndrom)
  • Defekte von Komplement-Proteinen (z.B. Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes oder Glomerulonephritis)) 

Autoimmunerkrankungen sind Immundefekte aber keine Immunschwächekrankheiten. Bei Immunschwächen gewinnt ein Krankheitserreger im Körper die Oberhand. Bei Autoimmunerkrankungen passiert genau das Gegenteil.  Das Immunsystem ist hyperaktiv und richtet sich dann irrtümlicherweise gegen den eigenen Körper als „Feind“.

Immunschwäche: erworben

Erworbene Immunschwächestörungen sind dagegen viel häufiger und können ebenfalls eine Reihe von Ursachen haben. Die wohl bekannteste erworbene Immunschwäche ist AIDS, die durch eine Infektion mit HIV (engl.: human immunodefiency virus) hervorgerufen wird. Weitere Auslöser für eine erworbene Immunschwäche sind:5

  • Erkrankungen (z. B. Krebs, Diabetes mellitus, Leberinsuffizienz, Hepatitis, virale Infektionen wie HIV-Infektion, Nephrotisches Syndrom, Niereninsuffizienz)
  • Immunschwäche durch Medikamente (z. B. immunsuppressive Behandlungen wie Chemotherapie, Strahlentherapie, Stammzellen-Transplantation, immunsuppressive Medikamente)
  • Längere schwere Krankheit und Intensivpatienten (meist vorrübergehende Immunschwäche).
  • Unterernährung (z.B. Mangel an Vitamin A, C, D und Zink).6
  • Alkoholismus
  • Verbrennungen

Immunschwäche: Krankheit oder harmlose Auslöser?

Nicht immer steckt hinter einem schwachen Immunsystem eine ernst zu nehmende Erkrankung. Dann spricht man von einer physiologischen Immunschwäche.7 Der Begriff „Infektanfälligkeit“ meint zwar eine – wodurch auch immer – entstandene Abwehrschwäche gegenüber infektiösen Erregern, „physiologisch“ deutet jedoch auf Zustände hin, die bei Gesunden vorliegen. Kann man gleichzeitig gesund sein und ein geschwächtes Immunsystem haben? Wir klären Sie hier auf.

Manchmal sorgen eigentlich harmlose Faktoren dafür, dass das Immunsystem geschwächt wird. Dies äußert sich dann gerne in häufigen Erkältungen (med. Atemwegsinfekte, grippale Infekte), auch außerhalb der Erkältungssaison.

Folgende Faktoren können die körpereigene Abwehr beeinflussen:

  • Physiologische Immunschwäche bei Kindern/beim Kind wegen Unreife des Immunsystems
  • schwaches Immunsystem im Alter
  • Schwangerschaft
  • ungesunde Ernährung, die mit einem Nährstoffmangel einhergeht 
  • Gewicht (Über- und Untergewicht)
  • Operationen (z.B. Mandeln, Milz und Blinddarm) und Narkosen
  • starke körperliche Beanspruchung (Arbeit oder Sport)
  • chronischer Stress, seelische Belastungen (schwaches Immunsystem bei Depression)
  • Genussmittel (Alkohol, Nikotin, Drogen)
  • Schlafmangel (schwaches Immunsystem in der Pubertät, da das Schlafhormon Melatonin erst später ausgeschüttet wird).
  • darmunfreundliche Lebensweise (wenig Ballaststoffe, Antibiotika und Co.)
Mit zunehmendem Alter verliert das Immunsystem immer mehr an Wirksamkeit.

Immunschwäche im Alter

Ab dem 60. Lebensjahr verändert sich das Immunsystem und es arbeitet weniger effektiv (Immunseneszenz). Man geht davon aus, dass u.a. die Zahl der Abwehrzellen im Alter abnimmt. Das alternde Immunsystem verliert dann die Fähigkeit, sich angemessen vor Infektionen und z.B. Krebszellen zu schützen und unterstützt außerdem keine angemessene Wundheilung.  Auch die Schutzwirkung von Impfungen (z.B. Grippe-Impfung) ist häufig bei älteren Personen schlechter.8 Umgekehrt gewinnen durch das angeborene Immunsystem vermittelte Entzündungsreaktionen an Intensität und Dauer und machen ältere Menschen anfällig für entzündliche Erkrankungen.9 Dieser Umstand könnte auch einer der Gründe sein, warum ältere Menschen ein größeres Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben.10

Bei älteren Menschen kann es auch oft zu einer verringerten Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm ins Blut kommen. Ein Mangel an Kalzium, Vitamin E und Zink, aber auch Krankheiten die vermehrt bei Älteren auftreten (z.B. Diabetes), beeinträchtigen die Immunantwort bei Älteren.

Immunschwäche durch Antibiotika

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Darm-Mikrobiom (früher: Darmflora) entscheidend für die Entwicklung des angeborenen und erworbenen Immunsystems ist. Daher ist es kein Wunder, dass häufige Antibiotikabehandlungen dazu beitragen können, dass sich eine erhöhte Infektanfälligkeit oder sogar Atherosklerose entwickelt.11 Schließlich wirken Antibiotika nicht nur auf den aktuell krankmachenden Keim, sondern auch auf die vorteilhaften Bakterien im Darm. Dadurch kann die Darmbarriere gestört werden und später auftretende Krankheitserreger können leichter in den Körper eindringen und Infektionen verursachen.12 Daher ist es möglich, durch eine gesunde Ernährung und die parallele Einnahme von spezifischen mikrobiologischen Präparaten (wie z.B. Innovall® AID) während einer Antibiotikabehandlung unerwünschte Störungen des Darmmikrobioms zu vermeiden und das Gleichgewicht danach wieder herzustellen.

Immunschwäche während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft muss das mütterliche Immunsystem einen feinen Balanceakt vollziehen: zum einen muss der Schutz der Frau vor Infektionen und Fremdstoffen durch das Immunsystem weiterbestehen, zum anderen muss jedoch der mit väterlichen Zellen ausgestattete Embryo (also körperfremd) toleriert und nicht angegriffen werden. Abweichende Veränderungen im Immunsystem einer Schwangeren können demnach vermutlich auch Fehl- oder Frühgeburten auslösen.13 Bislang nahm man an, dass das Immunsystem bei Schwangeren herabreguliert und damit geschwächt ist und deshalb z.B. besonders empfindlich auf Grippe-Viren reagiert. Inzwischen haben Studien gezeigt, dass es sich vermutlich nicht um eine Immunschwäche in der Schwangerschaft handelt, sondern um eine Überreaktion. Die Immunzellen reagieren viel heftiger und verschärfen Entzündungsreaktionen, die zu schweren Verläufen beitragen.14 Deswegen wird Schwangeren oft geraten, sich durch eine Impfung vor Grippekomplikationen zu schützen.15

Angeblich wirkt sich auch das Geschlecht des Nachwuchses unterschiedlich auf das Immunsystem aus. Die Immunzellen von Müttern reagieren während der Schwangerschaft mit einem Mädchen tendenziell stärker auf Infektionen und Antigene als während der Schwangerschaft mit einem Jungen. Solange keine Überreaktion des Immunsystems vorliegt (z.B. Asthma), ist dieser Effekt eigentlich von Vorteil. Jedoch könnte es auch erklären, warum bei Schwangeren mit Asthma oft stärkere Symptome festgestellt werden, wenn Sie ein Mädchen erwarten.16

Gut zu wissen!

Ein schwaches Immunsystem bei der Periode wird ebenfalls diskutiert. Tatsächlich verändern sich typische Parameter mit Blick auf das Abwehrsystem während der Menstruation. Davon sind insbesondere die Botenstoffe des Immunsystems, die Zytokine, betroffen.17

Kinder sind häufiger erkältet weil ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist.

Immunschwäche bei Kindern

Bei der Geburt wird der Fötus plötzlich aus einer geschützten Umgebung, die nahezu steril ist, in die trockene, kalte Außenwelt entlassen, die voller Mikroorganismen ist. Um zu überleben, muss das Neugeborene schnell mit vielen Organismen interagieren, um sein Immunsystem zu trainieren. Denn dieses muss zukünftig darüber entscheiden, welche Mikroorganismen harmlos oder sogar nützlich sind und gegen welche man sich besser verteidigt.18 Den ersten Schwung Mikroorganismen bekommen die Babys bei der vaginalen Geburt über den Geburtskanal der Mutter und danach über die Muttermilch (v.a. Laktobazillen und Bifidobakterien). Ab jetzt entwickelt sich das Darmmikrobiom (früher: Darmflora) und damit auch das Immunsystem. Abweichungen bei der Etablierung dieses wichtigen Ökosystems bei Säuglingen und Kindern (z.B. durch Kaiserschnitt oder Muttermilch-Ersatz) können möglicherweise das Risiko für Immunsystem-vermittelte Krankheiten wie Asthma, Neurodermitis oder Allergien erhöhen. Daraus hat sich auch die „Hygiene-Hypothese“ entwickelt, die davor warnt, dass eine übermäßig saubere Umwelt, insbesondere in der frühen Kindheit, vermehrt zur Entstehung von Kinderkrankheiten beitragen kann.19 Um das sich entwickelnde Immunsystem bei Kindern zu stärken ist vor allem ein gesunder Darm von Bedeutung

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Isolation kann krank machen

Kaiserschnittgeburten, kürzere Stillzeiten, Kleinfamilien, Stadtleben und übertriebene Hygiene sind für die Entwicklung des Immunsystems eher kontraproduktiv und möglicherweise ein Grund, warum heutzutage viele Krippen- und Kindergartenkinder so häufig krank sind. Hier kommen sie meist zum ersten Mal mit einer großen Anzahl anderer Kinder und auch Erregern in engen Kontakt. Viren und Bakterien haben es dann leicht sich unter den Kindern auszubreiten. Aktuell haben auch die Corona-Pandemie und deren Hygienemaßnahmen (u.a. Mund-Nase-Masken, Desinfektion) zusätzlich dazu beigetragen, dass das kindliche Immunsystem nicht ausreichend Kontakt zu wichtigen Trainingspartner hat. Dabei muss es ständig üben, sonst ist es später sehr anfällig.

Bildtext: die Bakterienstämmen Lactobacillus acidophilus NCFM® und Bifidobacterium lactis Bi-07® (enthalten in Innovall® AIR) können das kindliche Immunsystemunterstützen.

Starker Darm – gegen Atemwegsinfekte

Ständige Erkältungen der Kinder sind oft auch eine große Herausforderungen für die Eltern und legen manchmal die ganze Familie lahm. Evidenzbasierte mikrobiologische Präparate mit den zwei ausgewählten Bakterienstämmen Lactobacillus acidophilus NCFM® und Bifidobacterium lactis Bi-07® (enthalten in Innovall® AIR) können hier unterstützen. Sie haben die Eigenschaft, das Immunsystem zu aktivieren und zu regulieren. Klinische Studien belegen, dass das kindliche Immunsystem – durch das Training mit diesen Bakterienstämmen – Erkältungsviren deutlich effektiver bekämpfen kann und Husten, Schnupfen und Fieber seltener werden.20

Immunschwäche: Symptome

Atemwegsinfekte sind der häufigste Anlass ärztliche Hilfe aufzusuchen, aber per se kein Grund, eine pathologische Immunschwäche (auch Immuninsuffizienz oder Immundefizienz) anzunehmen. All diese Begriffe beschreiben die mangelnde Aktionsbereitschaft und ein vermindertes Leistungsvermögen des Immunsystems. Wenn das körpereigene Abwehrsystem nicht tatkräftig zuschlägt, sobald es mit Eindringlingen in Berührung kommt, kann es sich auch um eine physiologische Abwehrschwäche handeln.

Folgende Charakteristika haben alle Immunschwächen gemein:

  • Infektanfälligkeit
  • häufige Erkältungssymptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • verzögerte Wundheilung
  • Zahnfleischentzündungen
  • Herpes 
  • Aphten
  • Hautveränderungen (fleckige Ausschläge, Bläschen, Ekzeme und Co.)

Gut zu wissen!

Zwei bis fünf Erkältungen pro Jahr gelten bei Erwachsenen als normal. Bei Kindern können es sogar zehn Atemwegsinfekte pro Jahr sein, da ihr Immunsystem zunächst heranreifen muss (siehe Immunschwäche Kinder). Sollten Infekte deutlich öfter eine Rolle spielen, kann es sinnvoll sein, eine Immunschwäche-Diagnostik durchführen zu lassen.20

Das große Blutbild lässt Rückschlüsse auf das Immunsystem zu.

Wie testet man eine Immunschwäche?

Oft bleiben Immundefekte lange unerkannt. Vor allem, weil die Symptome nicht eindeutig sind. Sind es immer wieder die gleichen Erreger die eine Infektion auslösen oder verbleiben nach der Abheilung Schäden (z.B. Haut, Nägeln oder Lunge), könnte dies ein erster Hinweis auf einen angeborenen Immundefekt sein. Mediziner*innen streben jedoch einen ganzheitlichen Blick auf ein womöglich schwaches Immunsystem an. Das bedeutet, dass nicht nur ein Immunschwäche-Test gemacht wird, sondern viele einzelne Untersuchungen als Informationsquelle herangezogen werden. Dazu lassen sich verschiedene Schritte durchführen.21

  1. Anamnese: Zunächst ist die Erhebung der Krankengeschichte wesentlich. Sie liefert wichtige Informationen darüber, seit wann die Beschwerden bestehen. Der Zeitpunkt ist entscheidend, da sich manche Problematiken im Kindesalter und andere im Erwachsenenalter manifestieren. Bereits hier können Autoimmunerkrankungs-Symptome oder andere erblich bedingte Risikofaktoren für die eine Immunschwäche auffallen. 
  2. Körperliche Untersuchung: In Anlehnung an die zugrunde liegende Ursache, können sich Auffälligkeiten bei Patienten*innen zeigen. Dazu gehören Besonderheiten an der Haut, an den Lymphknoten, dem Trommelfell und inneren Organen.2 Diese Auffälligkeiten zeigen sich aber nicht immer/bei jedem Erkrankten.
  3. Erste Tests: Zahlreiche Immunzellen arbeiten tagtäglich daran, dass das Immunsystem aufrechterhalten wird. Die Bestimmung von  Immunglobulinen (IgG, IgM und IgA) kann schon Hinweise auf einen Antikörpermangel bzw. den Immunstatus geben. Auch ein großes Blutbild bzw. ein Differentialblutbild sind für die Immunschwäche-Diagnose wichtig. Bis zu 70% aller Defekte werden dadurch bereits erkannt. In manchen Fällen kann eine weiterführende Diagnostik nötig sein, z.B. Gen-Analysen. Bei Kleinkindern ist eine Röntgenaufnahme des Thorax nützlich.

Immunschwäche behandeln: diese Möglichkeiten gibt es

Wurde vom Arzt eine angeborene Immunschwäche durch das Blutbild bestätigt, besteht die Immunschwäche-Behandlung aus 3 Bausteinen:2

  1. Prävention von Infektionen: z.B. durch vermehrte Hygiene und Mundschutz
  2. Behandlung akuter Infektionen durch Antibiotika oder antivirale Medikamenten (z.B. Aciclovir oder Zanamivir)
  3. Ggf. Ersatz fehlender Immunkomponenten um Infektionen zu verhindern.

Wenn die Ursachen für eine Immunschwäche andere Risikoerkrankungen oder Lebensumstände sind (u.a. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Krebsbehandlungen, chronischer Stress oder Schlafmangel), steht vor der Immunschwäche-Therapie zunächst die Behandlung der diagnostizierten Krankheit bzw. die Beseitigung der gestörten Lebensumstände. Um die Leistungsfähigkeit der körpereigenen Abwehr zu stärken, gibt es jedoch durchaus Möglichkeiten, die prinzipiell begleitend dazu sinnvoll sind.

Schwaches Immunsystem stärken: 3 Tipps

Eine schwächelnde Abwehr, egal aus welchem Grund, profitiert von einer gesunden Lebensweise. 3 einfache Tipps helfen einem geschwächten Immunsystem auf die Sprünge:

  1. Gesund ernähren: Damit Immunzellen gebildet und aktiv gehalten werden können, bedarf es einer Vielzahl von Nährstoffen. Vitamine nehmen hier eine besondere Rolle ein. Sie sind Antioxidantien, die freie Radikale einfangen. Diese aggressiven Sauerstoffmoleküle können dem Immunsystem zusetzen. Eine gesunde Ernährung stärkt darüber hinaus auch die Darmflora, die eine wichtige Rolle für die Immunabwehr hat (siehe Schwaches Immunsystem stärken durch Mikrobiom). Frische und abwechslungsreiche Lebensmittel eignen sich für eine gesunde Ernährung am besten.
  2. Moderat bewegen: Studien zeigen, dass Sport das Immunsystem auf Trab bringen kann. Allerdings ist hier die Dosis wichtig. Wer dauerhaft über seine Leistungsgrenzen hinweg trainiert, kann das Immunsystem dadurch schwächen.
  3. Ausreichend Entspannung: SStress setzt auch dem Immunsystem zu. Regelmäßige Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder Meditation können mithelfen ein schwaches Immunsystem vorzubeugen, indem dadurch weniger Stresshormone ausgeschüttet werden. Gerade in stressigen Lebenslagen, wie der Corona-Krise, kann dieser Tipp von Bedeutung sein.23
Eine gesunde Ernährung hilft dabei, das Immunsystem zu stärken.

Schwaches Immunsystem stärken durch Mikrobiom?

Auf den ersten Blick ist es vielleicht nicht ersichtlich, aber jeder Mensch hat eine Armee von Mikroben im Darm, die für die Abwehr von Eindringlingen unerlässlich sind. In den letzten 20 Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass unser Körper mehr Bakterienzellen beherbergt als er aus menschlichen Zellen besteht. Diese Bakteriengemeinschaft, die in und auf dem Körper lebt – das sogenannte Mikrobiom – ähnelt einem großen Unternehmen, in dem jede Mikrobenart spezialisierte Aufgaben verrichtet, aber alle daran arbeiten, uns gesund zu erhalten. Bestimmte Bakterien gleichen zum Beispiel die Immunantwort gegen Krankheitserreger aus. Sie sorgen dafür, dass die Immunantwort wirksam, aber nicht so heftig ist, dass sie dem Menschen große Kollateralschäden zufügt.24

Andere Bakterien in unserem Darm sind für eine wirksame Immunantwort gegen Viren notwendig. Nicht nur gegen Viren, die den Darm infizieren (z.B. Noro- und Rotavirus), sondern auch solche, die die Lunge infizieren (z.B. Grippe-Virus, Corona-Virus). Die nützlichen Darmmikroben tun dies, indem sie spezialisierten Immunzellen das Kommando geben, starke antivirale Proteine ​​​​zu produzieren die letztendlich virale Infektionen bekämpfen. Damit verdient der Darm zu Recht den Status der Immun-Kommandozentrale.

Unsere Bakterien sind also spektakuläre Begleiter, die unsere Abwehrkräfte ständig auf die Bekämpfung von Infektionen vorbereiten. Eine bahnbrechende Studie ergab z.B., dass Mäuse die mit Antibiotika behandelt wurden und somit keine Bakterien mehr im Darm hatten, eine starke Immunschwäche aufwiesen. Sie hatten u.a. eine geringe Anzahl von virusbekämpfenden weißen Blutkörperchen und eine schwache Antikörperreaktion.25 Durch Medikamenteneinnahmen, Stress oder ein unausgewogenes Ernährungsverhalten kann können die wichtigen Mitbewohner im Darm in Mitleidenschaft gezogen werden. Menschen, denen nützliche Vertreter fehlen haben oft eine schwächere Immunantwort können eine schwächere Immunantwort auf eindringende Viren oder andere Krankheitserreger haben.

Neben einer gesunden Ernährung nehmen also auch gesundheitsfördernde Bakterienkulturen (Mikrobiotika) bei einer erworbenen Immunschwäche eine ganz besondere Rolle ein. Gerade das kindliche Immunsystem befindet sich noch im Aufbau. Ausgewählte Mikrobiotika wie Innovall® AID bieten sich an, die Darmflora aufzubauen oder stabil zu halten. Das mikrobiologische Präparat, enthält zehn spezifisch ausgewählte Bakterienstämme zur Unterstützung des Darm-Mikrobioms und damit der Immun-Kommandozentrale. Die einfache Einnahme macht Innovall® AID zu einem perfekten Begleiter im Alltag.

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FAQ

Was schwächt das Immunsystem?

Es gibt zahlreiche Faktoren, die das Immunsystem belasten. Neben angeborenen und erworbenen Krankheiten können auch vermeintlich harmlose Faktoren wie Stress, Schlaf- oder ein Nährstoffmangel eine Immunschwäche begünstigen. Corona hat in Verbindung mit einem schwachen Immunsystem besonders für Aufregung gesorgt. Das hat dazu geführt, dass sich mehr Menschen damit auseinandergesetzt haben, was das Immunsystem aufrechterhält.

Was kann ich gegen Immunschwäche tun?

Eine medizinisch relevante Immunschwäche muss abgeklärt und behandelt werden. Neben der Vermeidung und ggf. Behandlung von Infektionen, kann die Gabe von fehlenden Immunkomponenten wichtig sein. Wird ein schwaches Immunsystem durch andere Lebensumstände hervorgerufen (z.B. Alter, Nährstoffmangel, chronischer Stress) ist es hilfreich, entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Dazu gehören u.a. eine gesunde Ernährung für ein abwehrstarkes Mikrobiom, ausreichend Bewegung und Entspannung.

Was passiert bei einer Autoimmunerkrankung?

Eine Autoimmunerkrankung führt dazu, dass das Immunsystem  nicht nur fremde Eindringlinge angreift sondern auch körpereigenes Gewebe. Aus diesem Grund gehen Autoimmunerkrankungen in der Regel mit starken Entzündungen einher, die in der Regel nicht heilbar sind. Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Rheumatoide Arthritis, Zöliakie, Diabetes Typ 1 und Multiple Sklerose.

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Von Wissenschaftlern geprüft