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Sodbrennen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Wenn der Schmerz sich auftürmt wie eine Welle, um danach wieder abzuebben und die Speiseröhre von unten nach oben brennt, handelt es sich in der Regel um Sodbrennen. Die lästigen Beschwerden sind weit verbreitet und können auf verschiedene Auslöser zurückgeführt werden.
Im Mittelpunkt der Ursachenfindung stehen Refluxerkrankungen. Zudem gibt es weitere Krankheiten, die Sodbrennen begünstigen können. Ständiges Sodbrennen sollte unbedingt abgeklärt werden, da dieses auch ein Symptom für einen Reizmagen sein kann.
Therapieansätze konzentrieren sich auf Alltagsanpassungen. Rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke oder verschreibungspflichtige Arzneien können unterstützend eingesetzt werden. Eine ausbalancierte Darmflora sollte bei Sodbrennen immer beachtet werden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sodbrennen macht sich vor allem im Anschluss an üppige, süße, fettige oder saure Speisen bemerkbar und kann in Verbindung mit einem Druckgefühl, Übelkeit, Heiserkeit und Magenschmerzen auftreten.
  • Eine Funktionsbeeinträchtigung des entsprechenden Schließmuskels oder eine Fehlbesiedlung der Darmflora können Sodbrennen begünstigen.
  • Medikamente, wie Säureblocker, können kurzfristig Linderung verschaffen. Allerdings kommen die Symptome nach Absetzen häufig zurück.
  • Neben der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache macht auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten Sinn sowie die Einnahme eines ausgewählten Microbioticums.
  • Bewährte Sodbrennen-Hausmittel sind u.a. Natron, Milch und Heilerde.

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Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen, auch als Pyrosis bezeichnet, ist ein brennender Schmerz, der hinter dem Brustbein auftritt. Die Beschwerden können sich bis hoch in den Brust- und Rachenraum ausbreiten. Sodbrennen entsteht dann, wenn Magensäure aufsteigt (med.: Reflux) und die Schleimhaut der Speiseröhre irritiert. Nicht immer, aber häufig ist Sodbrennen an saures Aufstoßen gekoppelt.
Menschen, die unter Sodbrennen leiden, können die Symptome nicht immer richtig deuten. Pyrosis kann zu starken Schmerzen hinter dem Brustbein führen und daher mit Herzinfarktsymptomen verwechselt werden. Sodbrennen, auch nachts, ist wie ein Chamäleon, es kann sich sehr unterschiedlich bemerkbar machen. Daher ist folgende Frage besonders spannend: „Wie fühlt sich Sodbrennen an?“

Sodbrennen kann Schmerzen hinter dem Brustbein auslösen.

Sodbrennen: Symptome

Sodbrennen ist für Betroffene sehr unangenehm. Die Symptome sind jedoch nicht bei jedem gleich. Während einige Schmerzen hinter dem Brustbein empfinden, beschreiben es andere eher wie ein Brennen. Zudem kann ein Druckgefühl im Oberbauch auftreten. Nicht selten kommt saures Aufstoßen hinzu. Aber auch Aufstoßen ohne Säure ist möglich.
Dabei kann die Magensäure bis in den Rachen-Mund-Raum fließen. Husten oder Halsschmerzen können dann die Folge sein. Auch können Sodbrennen und Übelkeit gemeinsam auftreten. Bei Sodbrennen fallen Symptome also recht individuell aus. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Beschwerden gründlich abzuklären. Tritt Sodbrennen häufiger auf, spricht man von der Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit, GERD).

Sodbrennen: Ursachen

Wird im Magen zu viel Magensäure produziert, ist Sodbrennen praktisch abzusehen. Der Grund: Die aufsteigende Magensäure kann die Schleimhaut der Speiseröhre ungehindert reizen. Die typischen Sodbrennen-Symptome sind die Folge. Aber nicht nur die Symptome, auch die Ursachen bei Sodbrennen gestalten sich vielseitig. Es gibt jedoch ein paar Verdächtige, die besonders oft in Verbindung mit den unangenehmen Beschwerden gebracht werden. Allem voran Lebensgewohnheiten und die Refluxerkrankung.

1. Gewohnheiten

Sehr häufig stehen Alltagsgewohnheiten im Vordergrund, wenn es um Sodbrennen und Ursachen geht. Tatsächlich gibt es Verhaltensweisen, die entsprechende Symptome begünstigen. Fettige, üppige, süße oder saure Mahlzeiten können das Fass im wahrsten Sinne des Wortes zum Überlaufen bringen. Viele Betroffene berichten, dass eine plötzliche Druckerhöhung im Bauch (Husten, Bücken, Heben einer schweren Last) den Rückfluss von Mageninhalt die Speiseröhre hinauf begünstigt und Sodbrennen entsteht. Auch Genussmittel sind häufig Verursacher von Sodbrennen. So können koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Tabakkonsum die Probleme befeuern. Neben Konsumgütern ist auch der Zustand der Seele ein entscheidender Faktor. Ein hektischer Alltag kann zu Stress, Nervosität und seelischen Belastungen führen, was die Entstehung von Sodbrennen erleichtert. Der Magen benötigt Platz. Durch Übergewicht und enge Kleidung kann der Magen einem erhöhten Druck ausgesetzt werden und Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen.1

2. Funktionsstörung

Der Ösophagusmund, bzw. oberer Ösophagussphinkter, ist die engste Stelle der Speiseröhre und befindet sich zwischen Speiseröhre und Magen. Wenn eine Funktionsstörung dieses Schließmuskels vorliegt, kann eine sog. (gastroösophageale) Refluxkrankheit entstehen. 10–20% der westlichen Bevölkerung leiden darunter. Normalerweise hat der Ösophagussphinkter die wichtige Aufgabe, zu verhindern, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigt. Aber nicht immer kommt er seiner Funktion als Torwächter nach. Warum er seine Aufgabe vernachlässigt, kann oft nicht festgestellt werden. Allerdings ist gesichert, dass es gewisse Faktoren gibt, die den Reflux, also den Rückfluss der Magensäure, begünstigen. Alkohol und Nikotin wirken entspannend auf den Schließmuskel. In tiefenentspannter Atmosphäre schließt er nicht mehr so fest, wie er sollte. Zudem können die Genussmittel die Magensäureproduktion ankurbeln, was Sodbrennen ebenfalls wahrscheinlicher macht.2,3

3. Schwangerschaft

Sodbrennen in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Tatsächlich wird sehr häufig nach Tipps zu „Sodbrennen und Schwangerschaft“ gesucht. Die Erklärung dafür ist einfach. Während der Schwangerschaft kommt es zu einer Druckerhöhung im Bauchraum. Das macht Sodbrennen in der vorangeschrittenen Schwangerschaft besonders wahrscheinlich.

4. Medikamente

Sodbrennen kann auch eine Nebenwirkung von einigen Medikamenten sein.4 Wirkstoffe, die für eine Erweiterung der Blutgefäße sorgen und den Spannungszustand der Muskulatur reduzieren, können zu einer Erschlaffung des Ösophagussphinkters (Übergang zwischen Magen und Speiseröhre) führen. Dadurch kann Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen und zu Sodbrennen führen. Ebenfalls sind Herz-Kreislauf-Medikamente, Asthmamittel und ausgewählte Psychopharmaka, wie beispielsweise Neuroleptika, zu nennen. Diese Medikamente können Beschwerden im Verdauungstrakt und somit auch Sodbrennen begünstigen.
Spezielle Medikamente, die bei Rheuma und Schmerzen eingenommen werden, können außerdem die Säureproduktion im Magen ankurbeln. Auch gängige Substanzen wie Ibuprofen oder Diclofenac kommen daher bei Sodbrennen in Verdacht.
Antibiotika (vor allem Tetrazykline) können ebenfalls das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein hervorrufen. Übrigens: Viele Arzneimittel können die Darmflora beeinträchtigen und auch auf diese Weise Sodbrennen auslösen.

5. Krankheiten

Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die für Sodbrennen verantwortlich gemacht werden können. Teilweise stellen sie aber auch eine Folge dar, wenn starkes Sodbrennen Betroffene quält.

Zu den häufigsten Erkrankungen, die Sodbrennen auslösen, zählen:

Zwerchfellbruch:
Wenn das Zwerchfell ein Loch aufweist, kann sich ein Teil des Magens dadurch verlagern. Infolgedessen wird er eingeengt, wodurch der Mageninhalt in die Speiseröhre hochgedrückt werden kann.

Diabetes:
Die Zuckerkrankheit kann sich negativ auf die Nervensteuerung in der Speiseröhre auswirken. Dann gelingt es nicht mehr, den Speisebrei wie gewohnt zu transportieren. Sodbrennen kann die Folge sein.

Reizmagen:
Neben dem Reizdarm kann auch ein Reizmagen Betroffene quälen. Dabei treten verschiedene Oberbauchbeschwerden auf. Unter anderem Schmerzen, Druckgefühl, Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen.

Magenschleimhautentzündung:
Eine Gastritis ist nicht selten langwierig. Ausgelöst wird sie durch das Bakterium Helicobacter pylori oder durch reizende Substanzen wie Alkohol oder Nikotin. Auch Stress kann zu einer Magenschleimhautentzündung führen. Dabei machen sich Schmerzen, Appetitlosigkeit oder Sodbrennen bemerkbar.

Speiseröhrenentzündung:
Die sogenannte Ösophagitis ist ein Sonderfall, denn sie kann sowohl Sodbrennen auslösen, als auch Folge der Beschwerden sein. Die empfindliche Schleimhaut in der Speiseröhre kann durch Fremdkörper oder Bakterien in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ösophagusdivertikel:
Bei entsprechenden Divertikeln handelt es sich um Ausstülpungen in der Speiseröhrenwand. Sie können mit Aufstoßen von Mageninhalt und Sodbrennen in Verbindung gebracht werden.

Achalasie:
Die Erkrankung ist selten, kann aber deutliche Beschwerden hervorrufen. Da die Kontraktionsfähigkeit der Speiseröhrenwand-muskeln reduziert ist, können die Speisen nicht mehr richtig transportiert werden und der Schließmuskel am Mageneingang kann seiner Aufgabe nur unvollständig nachkommen. Dadurch, dass die Speisen nicht richtig im Magen ankommen, können Aufstoßen und Sodbrennen entstehen.

6. Übersäuerung (Hyperazidität)

Übersäuerung tritt auf, wenn der Magen zu viel Säure produziert, die dann in die Speiseröhre aufsteigen kann. Übersäuerung führt u.a. auch bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit (Abk.: GERD) zu Symptomen wie Sodbrennen.

Ständig Sodbrennen: Achtung vor Komplikationen!

Sodbrennen wird oft auf die leichte Schulter genommen. Schließlich handelt es sich dabei um ein Volksleiden, mit dem schon viele in Berührung gekommen sind. Allerdings kann häufiges, chronisches, regelmäßiges Sodbrennen auch Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung sein oder schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. So kann es beispielsweise zu einer Speiseröhrenentzündung kommen, die unbehandelt zu Geschwüren und Vernarbungen führt.
Die Entwicklung eines Barrett-Ösophagus kann nicht ausgeschlossen werden und wird aufgrund der Gewebeveränderung als Krebsvorstufe angesehen. Damit steigt das Risiko, eine Krebserkrankung zu entwickeln.5
Wer regelmäßig unter den Beschwerden leidet, sollte daher nicht nur auf Hausmittel gegen Sodbrennen setzen, sondern der Ursache auf den Grund gehen und sich von einem Arzt untersuchen lassen.

Sodbrennen: wann zum Arzt?

Ständiges Sodbrennen kann eine unangenehme Erfahrung sein, daher sind Betroffene recht schnell auf der Suche nach Erleichterung. Sind die Symptome schwerwiegend oder treten häufiger als zweimal pro Woche auf, sollte man am besten einen Arzt aufsuchen. Auch anhaltende Schmerzen sind ein Fall für den Arzt. Er kann beispielsweise herausfinden, ob eine Refluxkrankheit vorliegt.
Können die Ursachen für Sodbrennen jedoch schnell ausgemacht werden (z.B. durch falsche Ernährung) und lassen sich einfach beheben, ist kein Besuch beim Arzt notwendig. Hier reicht es, Änderungen im Alltag durchzuführen und auf sanfte Mittel gegen Sodbrennen zu setzen.

Gut zu wissen!
Bei einer Refluxerkrankung kommt es sehr häufig zu Sodbrennen. Damit verbundener Reizhusten, eine belegte Stimme, Heiserkeit und ein unangenehmer Geschmack im Mund können auf die Erkrankung hinweisen.

Sodbrennen mit Husten und Heiserkeit deuten auf eine Refluxerkrankung hin.

Sodbrennen: Diagnostik beim Arzt

Am Anfang der Diagnose steht stets das Arzt-Patienten-Gespräch, auch als Anamnese bezeichnet. Mit gezielten Fragen kann der Mediziner den Beschwerden auf den Grund gehen.
Folgende Fragen können dabei auftauchen:

  • Seit wann tritt das Sodbrennen auf?
  • Wie oft machen sich die Beschwerden bemerkbar?
  • Verstärken sich die Symptome im Liegen?
  • Treten noch andere Symptome wie Magenschmerzen oder Übelkeit auf?
  • Kommt es zu Schmerzen in Abhängigkeit von Mahlzeiten?
  • Spielen Stress oder Medikamente eine Rolle?
  • Liegen Grunderkrankungen wie Diabetes oder starkes Übergewicht vor?
  • Wie sieht die Ernährung aus?

Bereits jetzt hat der Arzt wichtige Informationen rund um das Sodbrennen bei dem Patienten gesammelt. Ist klar, dass es sich um eine Refluxkrankheit handelt, die ohne Komplikationen einhergeht, kann eine medikamentöse Behandlung eingeleitet werden.
Zeigen sich Begleitsymptome wie schmerzhaftes Schlucken, wiederholtes Erbrechen und Blutarmut, ist eine weitere Abklärung unbedingt empfehlenswert. Mit weiterführenden Untersuchungen können Verengungen in der Speiseröhre, Geschwüre und ernst zu nehmende Krebsvorstufen diagnostiziert werden. Folgende Untersuchungen werden bei Sodbrennen häufig durchgeführt:

Mithilfe eines Endoskops gelingt der Blick in Speiseröhre und Magen.

Magen-Spiegelung:
Um Einblick in Speiseröhre und Magen zu erhalten, kann der Arzt ein Endoskop über den Mund in die Speiseröhre einführen. Winzige Kameras, die an dem Instrument befestigt sind, ermöglichen eine Beurteilung der Speiseröhre und des Magens. Somit können Geschwüre, Entzündungen und Verengungen ausgemacht werden. Auch die Entnahme einer Gewebeprobe ist bei einer Endoskopie möglich.

Speiseröhrendruckmessung:
Mediziner können mit einer Ösophagusmanometrie den Druck in der Speiseröhre messen. Dazu wird eine Sonde, die mit Drucksensoren ausgestattet ist, in die Speiseröhre eingeführt. Der Patient trinkt nach und nach Wasser, während die Sonde langsam zurückgezogen wird. Auf diese Weise gelingt es, die Funktionsfähigkeit der Speiseröhrenmuskulatur zu beurteilen.

24-Stunden-pH-Metrie:
Auch hier kommt wieder eine Sonde zum Einsatz. Diesmal wird sie über die Nase in die Speiseröhre geschoben. Direkt vor dem Mageneingang wird sie positioniert und verbleibt dort für 24 Stunden. In diesem Zeitraum misst sie regelmäßig den Säuregrad im unteren Abschnitt der Speiseröhre. Der Mediziner kann dann später den Säurerückfluss beurteilen.

24-Stunden-pH-Metrie-MII:
Diese Untersuchung ähnelt der vorangegangenen. Allerdings lässt sich hier zusätzlich der Rückfluss von nicht saurem Mageninhalt feststellen. Manchmal kann auch das zu den lästigen Beschwerden führen.

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Sodbrennen-Behandlung: Was tun bei Sodbrennen?

Sodbrennen ist häufig harmlos. Die lästigen Symptome können jedoch Komplikationen nach sich ziehen. Um das zu verhindern, sollte häufiges Sodbrennen nicht nur abgeklärt, sondern auch behandelt werden. Dafür stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung. Die Frage: „Was hilft gegen Sodbrennen“ sollte stets individuell beantwortet werden. Schließlich spielt es eine Rolle, ob Sodbrennen auf spezielle Risikofaktoren (Schwangerschaft, Krankheit, Funktionsstörung) zurückgeführt werden kann oder ob es durch ungünstige Lebensbedingungen hervorgerufen wird. Generell gilt: Regelmäßiges Sodbrennen sollte immer ärztlich begutachtet werden.

Was hilft gegen Sodbrennen? Verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente

Es gibt zahlreiche Hausmittel, insbesondere gegen Sodbrennen. Nicht immer führen sie zu dem gewünschten Effekt. Dann kann der Einsatz von Medikamenten sinnvoll sein. Patienten, die sich mit der Frage: „Was hilft gegen starkes Sodbrennen“ an ihren Mediziner wenden, bekommen häufig sogenannte Protonenpumpenhemmer oder Säureblocker empfohlen. Dabei handelt es sich um Mittel gegen ausgeprägtes Sodbrennen, die den pH-Wert im Magen herabsetzen. Zudem können Antazida, H2-Rezeptorblocker (H2R-A) oder Prokinetika angezeigt sein. Diese Sodbrennen-Mittel sollten jedoch auch immer mit Ernährungs- und Verhaltensänderung kombiniert werden.6

Was tun gegen lästiges Sodbrennen? 4 Mittel, die Linderung versprechen

1. Protonenpumpenhemmer

Ein sehr häufig empfohlenes Sodbrennen-Medikament sind Protonenpumpenhemmer bei gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) und anderen säurebedingten Erkrankungen.7 Die sogenannten Säureblocker sind in der Lage, ein Enzym im Körper auszubremsen, um so zu einer Verringerung der Magensäureproduktion beizutragen. Studien zeigen, dass Protonenpumpenhemmer bei Sodbrennen Hilfe bringen können. Immerhin können Untersuchungen zufolge 45 von 100 Personen berichten, dass die Beschwerden durch diese Sodbrennen-Tabletten deutlich nachgelassen haben. Zu den Säureblocker-Wirkstoffen zählen u.a.:

  • Omeprazol
  • Pantoprazol

Liegen Symptome oder Entzündungen in der Speiseröhre vor, weil es stetig zu einem Rückfluss von Magensäure kommt, können Protonenpumpenhemmer die entsprechenden Beschwerden lindern. Offenbar gelingt ihnen das in vielen Fällen besser als H2-Rezeptorblockern. Aber es gibt auch einen Wermutstropfen, denn Protonenpumpenhemmer können bei der Frage: „Was hilft bei Sodbrennen“ an ihre Grenzen kommen. Es gibt Hinweise darauf, dass es während der Nachtruhe trotz Protonenpumpenhemmern zu einem Aufstieg der Magensäure in die Speiseröhre kommen kann.6

Gut zu wissen!
Säureblocker gelten seit langem als gut verträglich und harmlos. Die langfristige Einnahme von Säureblockern kann aber evtl. mehr Probleme machen als lösen. Wenn Reflux-Patienten die Protonenpumpenblocker absetzen, kann die Säureproduktion für kurze Zeit stärker als zuvor sein (Hypergastrinämie). Das nennt sich „Rebound-Effekt“: Durch den Säureüberschuss werden Sodbrennen-Symptome nach dem Absetzen kurzfristig verstärkt. Diese Reboundsymptome sind der Grund, warum Säureblocker abhängig machen können. Betroffene müssen beim Absetzen einige Zeit stärkere Symptome ertragen.
>> Lesen Sie hier mehr über Protonenpumpen-Inhibitoren (Risiken, Nebenwirkungen und Einfluss auf das Mikrobiom)

2. Antazida

Menschen mit selten auftretendem leichten Sodbrennen nach zu viel Essen oder Alkohol können von Antazida profitieren. Dabei handelt es sich um Mittel, die den sauren Saft in Magen und Speiseröhre neutralisieren. Allerdings scheinen sie sich laut Studien nicht besonders für ausgeprägte Behandlungsfälle zu eignen. Sie sind dann vielmehr Alternative bei Unverträglichkeiten konventioneller Arzneimittel anzusehen.6

Gut zu wissen!
Antazida können ohne Rezept in der Apotheke erworben werden.

3. H2-Rezeptorblocker (H2R-A)

H2-Rezeptorblocker (H2R-A) haben die Aufgabe, die Bindung von Histamin im Magen zu verhindern. Auf diese Weise wird einer größeren Ausschüttung von Magensaft entgegengewirkt.8 H2-Rezeptorblocker haben in Studien überzeugt. So waren sie in der Lage, bei 14 von 100 Patienten das Sodbrennen zu verringern.6 Für Betroffene ist interessant, dass Protonenpumpenhemmer die Säureproduktion wesentlich besser unter Kontrolle halten können. Aus diesem Grund kommen H2-Rezeptorblocker seltener und überwiegend bei geringen Beschwerden zum Einsatz.9

Gut zu wissen!
Viele H2-Rezeptorblocker können in der Apotheke ohne Rezept gekauft werden. Bei höheren Dosierungen ist allerdings eine ärztliche Verordnung notwendig.

4. Prokinetika

Prokinetika haben zwei Aufgaben. Zum einen sollen sie den Rückfluss in die Speiseröhre reduzieren. Zum anderen werden sie dafür eingesetzt, um der Entleerung des Magens unter die Arme zu greifen.10 Da jedoch valide Studien zur Wirksamkeit bei der Refluxkrankheit fehlen, werden Prokinetika nicht generell empfohlen.11

Gut zu wissen!
Bei Prokinetika handelt es sich um rezeptpflichtige Arzneimittel. Entsprechende Medikamente sind also nicht ohne Verordnung in der Apotheke erhältlich.

Tabletten gegen Sodbrennen: auf Nebenwirkungen achten

Protonenpumpenhemmer klingen für Patienten mit ausgeprägtem Sodbrennen verlockend. Allerdings sollten mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt werden. Sodbrennen und Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen sind durchaus möglich. Auch Schluckbeschwerden und Kopfschmerzen können nicht ausgeschlossen werden. Bei einer langfristigen Einnahme kann sich die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche erhöhen. Zudem ist strittig, ob entsprechende Arzneimittel zu Darminfektionen oder Lungenentzündungen beitragen. H2-Rezeptorblocker können mit Kopfschmerzen oder Übelkeit in Verbindung gebracht werden.6

Werden unerwünschte Bakterien durch die reduzierte Magensäure nicht abgetötet, können sie sich im Darm ansiedeln und Infektionen verursachen (z.B. Clostridium difficile Infektionen). Der veränderte pH-Wert im Magen kann außerdem Einfluss auf die Darmflora (Mikrobiota) haben und so Ursache für eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) sein. Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Protonenpumpenhemmer das Herzinfarktrisiko und die Gefahr für Leber- und Nierenschäden erhöhen.12

Sodbrennen, was tun? Die besten Tricks – einfach und schnell

Etwa 20 % der hierzulande lebenden Bevölkerung leidet wiederholt unter Refluxsymptomen wie Sodbrennen.13 Was tun Betroffene dagegen? Einige setzen auf Medikamente. Allerdings lösen diese das Problem häufig nicht dauerhaft und sollten nicht langfristig eingesetzt werden. Nachdem die Sodbrennen-Mittel abgesetzt wurden, geht es erneut mit den Beschwerden los. Eine viel nachhaltigere Lösung bietet eine angepasste Ernährung bei Sodbrennen. Zudem gibt es weitere Tipps, mit denen die quälenden Symptome zukünftig reduziert werden können.

Trick 1: Die Sodbrennen-Ernährung

Natürlich spielt die Ernährung bei unangenehmen Sodbrennen eine entscheidende Rolle. Schließlich führt sie in vielen Fällen überhaupt erst zu den unangenehmen Beschwerden. Generell sollte alles vermieden werden, was Sodbrennen auslöst. In der Regel sind das sehr üppige, fettige, süße oder saure Speisen. Hier ist eine Sodbrennen-Flexi-Ernährung besonders empfehlenswert. Das bedeutet, dass Betroffene diejenigen Speisen weglassen, die zum „Übersäuern“ führen. Während einige vor allem nach dem Verzehr von Süßigkeiten Sodbrennen empfinden, können andere spätes, herzhaftes Essen nicht vertragen. Um einen Überblick über die Auslöser zu bekommen, ist ein individuelles Ernährungstagebuch sinnvoll. Darin können Mahlzeiten und Beschwerden festgehalten werden.

Trick 2: Druck reduzieren

Dass Übergewicht Sodbrennen verursachen kann, kommt durch das zusätzliche Gewicht, das auf den Magen drückt. Wer unter Sodbrennen und Übergewicht leidet, hat gute Chancen, die störenden Speiseröhren-Beschwerden durch Abnehmen mit einer ausgewogene Ernährung und viel Bewegung zu beseitigen. Auch lockere Ober-Kleidung darf bei den Tipps gegen Sodbrennen nicht fehlen. Der Magen liebt es, sich ausbreiten zu können. Je nachdem, wie voll er ist, benötigt er Platz. Enge Kleidung, die das Organ unnötig einschnürt, kann Sodbrennen wahrscheinlicher machen. Im besten Fall wird auf fließende und locker fallende Kleidungsstücke gesetzt.

Der Magen braucht Platz.

Trick 3: Stress reduzieren

Stress ist der Feind der Gesundheit. Zwar gibt es auch positiv erlebten Stress, den sogenannten „Eustress“, in der Regel macht sich jedoch nur der Stress bemerkbar, der negative Effekte im Körper auslöst. Zu den Folgen von Stress kann auch Sodbrennen gehören. Dann gilt es, den Alltag zu entschleunigen. Regelmäßige Pausen und Zeit für Entspannung sollten unbedingt mit eingeplant werden. Am besten wird dafür ein fester Tag im Kalender markiert. Auch Entspannungsübungen wie die progressive Muskelentspannung oder Yoga können dabei helfen, durchzuatmen.

Trick 4: Verzicht auf Genussmittel

Auch wenn es zunächst schwer klingt und schwer fällt, der Verzicht auf Genussmittel kann bei der Frage: „Was tun bei Sodbrennen“ eine entscheidende Antwort liefern. Wie bereits erwähnt, können Nikotin, Alkohol und koffeinhaltige Getränke das Fass zum Überlaufen bringen. Die Folge: Magensäure, die in die Speiseröhre aufsteigt und ernstzunehmende Probleme auslösen kann. Vielen Betroffenen hilft es, sich stattdessen Ersatzbeschäftigungen zuzuwenden. Der Mensch ist zwar ein Gewohnheitstier, das bedeutet aber nicht, dass er seinen Alltag nicht umstricken kann. Der morgendliche Kaffee könnte beispielsweise durch einen Tee gegen Sodbrennen ersetzt werden.

Trick 5: Hausmittel bei Sodbrennen

Viele Betroffene stellen sich die Frage: „Was tun bei starkem Sodbrennen?“. Es gibt tatsächlich einige Hausmittel gegen Sodbrennen, die bei dieser Frage helfen können. Schließlich sind sie in der Regel sehr gut verträglich und nebenbei günstig. Empfehlungen gibt es viele:

  • Natron bei Sodbrennen
  • Milch gegen Sodbrennen
  • Heilerde bei Sodbrennen

Sodbrennen: Natron

Besonders nachgefragt sind natürlich Sodbrennen-Hausmittel, die akut, also möglichst schnell, helfen. An vielen Stellen wird Natron gegen Sodbrennen empfohlen. Natron (Natriumhydrogencarbonat) ist am bekanntesten als Verwendung von Backtriebmittel. Natron gegen Sodbrennen hilft, da es die Magensäure neutralisiert und hat dadurch einen relativ schnell einsetzenden Effekt.
Achtung! Das Hausmittel Natron sollte nicht zu häufig eingesetzt werden, denn das kann dazu führen, dass ein Ungleichgewicht des pH-Wertes im Körper entsteht. Die Folgen können Anregung der Magensäure-Produktion (Säure-Reflux), Völlegefühl, Aufstoßen und Blähungen sein, denn wenn Natron mit der Magensäure reagiert entsteht das Gas Kohlendioxid.

Milch hilft bei Sodbrennen.

Sodbrennen: Milch

Mit Blick auf Sodbrennen-Hausmittel (akut) wird zudem empfohlen, Sodbrennen mit Milch zu behandeln. Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. gibt tatsächlich an, dass Patienten von einer bestimmten Flüssigkeitsaufnahme profitieren können. Sodbrennen + Milch oder Wasser scheint demzufolge eine hilfreiche Kombination zu sein.14 Einige Sodbrennen-Geplate berichten allerdings von einer Verschlimmerung mit Milch.

>> Lesen Sie hier die Pro und Contras von Milch bei Sodbrennen

Neben Milch und Natron bei Sodbrennen können sich noch weitere Hausmittel, wie Kartoffelpresssaft oder Tees zur Anwendung eignen. Wer auf der Suche nach Antworten auf die Frage: „Sodbrennen, was hilft?“ ist, erfährt hier mehr

>> Hausmittel bei Sodbrennen

Mikrobiotika: effektive Sodbrennen-Mittel?

Medikamente, wie z.B. Antibiotika oder Säureblocker, üben einen direkten Einfluss auf das empfindliche Gleichgewicht im Magen-Darm-Trakt aus. Insbesondere bei längeren Einnahmen kann sich die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota (Darmflora) verschieben und das nicht zum Guten.15 Protonenpumpenhemmer (Säureblocker) werden sehr häufig bei Sodbrennen, z.B. aufgrund eines Reizmagens, verordnet und können durch das Herabsetzen des pH-Wertes im Magen auch negativen Einfluss auf die Darmflora haben. Magen-Darm-Infektionen, z.B. mit Clostridium difficile, können eine unangenehme Folge sein.16,17,18,19,20,21,22,23,24,25
Zudem kann eine unausgewogene Besiedlung mit Darmbakterien Sodbrennen bzw. einen Reizmagen begünstigen. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, begleitend zu einer medikamentösen Therapie das Mikrobiom durch ausgewählte Probiotika zu bereichern. Die gute Nachricht ist, dass es hochwertige mikrobiologische Präparate gibt, mit denen dem Körper ausgewählte Bakterienstämme zugeführt werden können. Besonders interessant ist, dass die enthaltenen Helfer im Darm vermehrungsfähig sind und so einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben können.

Die natürlich im menschlichen Darm vorkommenden Bakterienkulturen in Innovall® CDI sind beispielsweise speziell auf die Bedürfnisse des Darms bei erhöhtem Risiko für Clostridium difficile-Infektionen abgestimmt und durch die Anwendung als Kapsel einfach in den Antibiotika-Einnahmeplan zu integrieren.

Gegen den Reizmagen gibt es derzeit leider nur wenige, effektive Behandlungsmöglichkeiten. Höchste Zeit also für einen neuen Ansatz mit einem speziell dafür entwickelten Microbioticum, das die Ursachen der Reizmagen-Symptome grundlegend in Angriff nimmt. Die zwei spezifischen, genau den Erfordernissen eines Reizmagens angepassten Bakterienstämme Bacillus coagulans MY01 und Bacillus subtilis MY02 (enthalten in Innovall® FD) entfalten ihre regulierende Wirkung im Dünndarm, also genau im Zentrum der Entstehung eines Reizmagens. Dort hemmen sie unter anderem Entzündungsprozesse, erhöhen die Konzentration verdauungswichtiger Enzyme und normalisieren wieder die Kommunikation zwischen Darm und Hirn.

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FAQ

1. Was hilft gegen Sodbrennen?

Sodbrennen, insbesondere wenn es regelmäßig auftritt, sollte langfristig behandelt werden. Dazu gehört in erster Linie, den Lebensstil zu überprüfen. Enge Kleidung, Übergewicht, Stress, schwere Mahlzeiten oder solche, die süße oder saure Lebensmittel enthalten, können Sodbrennen begünstigen. Zudem sollten zugrunde liegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. Zur Behandlung eignen sich Änderungen der Lebensgewohnheiten, Medikamente und ausgewählte Hausmittel.

2. Was essen bei Sodbrennen?

Besonders empfehlenswert ist leichte Kost wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Kartoffeln, säurearmes Obst wie Bananen sowie fettarme Öle wie Olivenöl. Bei Gemüse können Gurke, Spinat und Möhren bei Sodbrennen hilfreich sein.

3. Sodbrennen, was hilft schnell?

Sodbrennen – was schnell hilft, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Unter anderem kann die kurzfristige Einnahme von Natron hilfreich sein. Dies sollte jedoch nicht die Regel werden, da es bei häufiger Einnahme zu Säure-Reflux, Blähungen oder Durchfall führen kann. Andere Hausmittel, wie Milch oder Heilerde, werden ebenfalls empfohlen, um das saure Milieu „abzulöschen“.

4. Wie fühlt sich Sodbrennen an?

Sodbrennen wird unterschiedlich wahrgenommen. Während einige ein Brennen hinter dem Brustbein empfinden, spüren andere einen stechenden Schmerz. Auch saures Aufstoßen und Magenschmerzen können kombiniert mit Sodbrennen auftreten.

5. Was hilft gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Sodbrennen und schwanger sind ein Klassiker. Hier sind insbesondere Sodbrennen-Hausmittel empfehlenswert, um das Ungeborene nicht zu belasten. Milch und spezieller Tee können beispielsweise zum Einsatz kommen.

6. Wie entsteht Sodbrennen?

Sodbrennen entsteht dann, wenn der saure Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigt. Gelegentlich schafft es die saure „Suppe“ bis in den Rachen-Mundraum, was besonders unangenehm ist. Die Ursachen von Sodbrennen sind vielfältig. Neben Grunderkrankungen können auch Funktionsstörungen des entsprechenden Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen in Betracht kommen.

7. Wie lange dauert Sodbrennen?

Wie lange Sodbrennen anhält, ist sehr individuell. Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen gehört Natron. Sodbrennen soll damit effektiv bekämpft werden können, um die Sodbrennen-Dauer zu verkürzen. Allerdings ist Sodbrennen und Natron keine längerfristige Lösung. Tritt Sodbrennen wiederholt auf, sollte ein Arzt um Rat befragt werden.

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