Bauchschmerzen: Ursachen, Diagnostik und SOS-Tipps
Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden. Ausgelöst durch eine üppige Mahlzeit, ein Glas über den Durst, eine Magen-Darm-Grippe oder als Begleiterscheinung während der Menstruation vergehen die lästigen Symptome meist schnell. Manche Menschen leiden unter Bauchschmerzen aber auch dauerhaft oder wiederkehrend. Dann ist Detektivarbeit angesagt. Grunderkrankungen und akute Krankheitsgeschehen können Bauchschmerzen auslösen und müssen unbedingt abgeklärt werden. Bei ausgeprägten Bauchschmerzen oder Begleitsymptomen wie Blut im Stuhl und Fieber ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Im Anschluss ist es so möglich, eine Therapie einzuleiten. Bei harmlosen Ursachen können rezeptfreie Medikamente und Hausmittel helfen. Zudem ist es empfehlenswert, bei anhaltenden Bauchschmerzen der Darmflora mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Das Wichtigste in Kürze:
- Je nach Lokalisation deuten Bauchschmerzen auf verschiedene Ursachen hin.
- Entzündungsgeschehen, Infektionen, eine unausgeglichene Darmflora oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten können die Beschwerden auslösen.
- Bei plötzlichen sehr starken und anhaltenden Bauchschmerzen, blutigem Stuhl, Fieber oder Ohnmacht sollte unverzüglich ein Arzt informiert werden.
- Bei den Hausmitteln hat sich insbesondere Tee, Wärme und Kümmelöl bewährt.
- Mit Probiotika kann es gelingen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
- Bauchschmerzen links, Bauchschmerzen rechts:
das sagt die Lokalisation aus - Bauchschmerzen: Unterbauch gibt wertvolle Hinweise
- Bauchschmerzen: Oberbauch lässt grüßen
- Bauchschmerzen: Mittelbauch macht Probleme
- Bauchschmerzen: Was hat die Darmflora damit zu tun?
- Bauchschmerzen: Symptome
- Bauchschmerzen: Ursachen
- Bauchschmerzen: Schwangerschaft als Ursache
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Medikamente als Übeltäter
- Krampfartige Bauchschmerzen: wenn die Psyche schuld ist
- Bauchschmerzen: wann zum Arzt?
- Bauchschmerzen: Diagnostik bei Alarm im Darm
- Behandlung: Was hilft gegen Bauchschmerzen?
- Beschwerden beim Kind: Bauchschmerzen richtig deuten
- Was hilft gegen ausgeprägte Bauchschmerzen?
- Bauchschmerzen: 3 Hausmittel
- Mikrobiotika bei Bauchschmerzen
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- FAQ
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Bauchschmerzen links, Bauchschmerzen rechts:
das sagt die Lokalisation aus
Häufig stehen die Verdauungsorgane wie Magen und Darm im Verdacht, Bauchschmerzen zu verursachen. Das Auftreten links oder rechts kann auf das auslösende Organ hinweisen. Schließlich beherbergt der Bauch eine Fülle von Organen.
Dazu zählen:
Magen | Bauchspeicheldrüse | Lymphorgane |
Darm | Leber | Harnwege |
Blinddarm | Milz | Harnblase |
Gallengang | Nieren | Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter bei Frauen |
Gallenblase | Nebennieren | Prostata, Samenblasen, Samenleiter bei Männern |
Gut zu wissen!
Grundsätzlich kommen bei Bauchschmerzen alle Organe als Ausgangspunkt in Betracht. Einige von ihnen sind eher selten für die Symptome verantwortlich. So zum Beispiel die Samenleiter. Andere wiederum können häufig als Problemfall ausgemacht werden. Dazu gehören die Harnblase oder Harnwege, Gebärmutter sowie der Magen und Darm.
Bauchschmerzen: Unterbauch gibt wertvolle Hinweise
Bauchschmerzen im Unterbauch sind nicht selten. Bauchschmerzen, vornehmlich rechts, sprechen dafür, dass die Niere, der Harnleiter oder der Dickdarm ein Problem hat. Zeigt sich der mittlere Unterbauch betroffen, kann neben dem Dickdarm auch der Blinddarm, die Harnblase, die Hauptschlagader und die Gefäße sowie die Prostata betroffen sein. Viele Frauen berichten zudem während der Menstruation über Beschwerden in diesem Bereich. Schmerzen im linken Unterbauch können Hinweise auf die Niere, Harnleiter und verschiedene Darmabschnitte wie Dünndarm, Dickdarm oder Blinddarm als Ausgangsbasis liefern. Zum Beispiel verursachen Dickdarm-Divertikel häufig Bauschmerzen im linken Unterbauch.
>> Mehr zur Divertikelkrankheit lesen Sie hier
Bauchschmerzen: Oberbauch lässt grüßen
Wenn Betroffene über Bauchschmerzen im Oberbauch klagen, kommen auch hierfür zahlreiche Organe infrage. Bei Problemen im rechten Oberbauch können Leber, Gallenblase, Magen, Zwölffingerdarm oder die Bauchspeicheldrüse Verursacher sein. Sogar die Lunge könnte die lästigen Beschwerden auslösen.
Bauchschmerzen (mittig) deuten sowohl auf die Leber als auch auf den Magen und den Zwölffingerdarm hin. Prinzipiell kommen bei Bauchschmerzen, vornehmlich mittig, auch die Lunge, das Herz und die Bauchspeicheldrüse als Ausgangspunkt in Betracht.
Bauchschmerzen: Mittelbauch macht Probleme
Zwischen dem Ober- und Unterbauch befindet sich der Mittelbauch. Auch hier können zahlreiche Ausgangspunkte für andauernde Bauschmerzen entstehen. Rund um den Nabel können sich starke Bauchschmerzen bemerkbar machen. Diese weisen auf den Magen, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm, Dickdarm und Blinddarm hin. Auch die Hauptschlagader bzw. die zugehörigen Gefäße können die Symptome auslösen. Werden die Beschwerden im rechten Mittelbauch lokalisiert, kann das ein Hinweis auf Probleme mit Gallenblase, Niere, Harnleiter, Dünndarm, Dickdarm, Blinddarm oder Hauptschlagader sein. Die linke Flanke kann in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn Milz, Niere, Harnleiter, Dickdarm oder Hauptschlagader bzw. die Gefäße Probleme bereiten.
Bauchschmerzen: Was hat die Darmflora damit zu tun?
m Darm befindet sich ein empfindliches Ökosystem. Mediziner bezeichnen es als Mikrobiom. Tatsächlich herrscht reger Trubel im größten inneren Organ des Menschen. Zahlreiche Mikrolebewesen halten sich hier die Waage. Es ist ganz normal, dass die Darmflora aus guten und schlechten Bakterien besteht. Die guten Kleinstlebewesen sorgen dafür, dass Nährstoffe gespalten werden und schützen den Organismus vor dem Ausbreiten krankmachender Eindringlingen. Der sensible Mikrokosmos kann jedoch nachhaltig gestört werden, zum Beispiel durch die Einnahme von Antibiotika. Auch Stress kann der bemerkenswerten Kultur im Bauch zusetzen, wie Studien zeigen.1 Wenn das sensible Gleichgewicht in Bezug auf die Bakterien aus der Balance gerät, können Bauchschmerzen entstehen. Auch Durchfall und Bauchschmerzen können die Folge sein.
Bauchschmerzen: Symptome
Bauchschmerzen sind sehr individuell. Das liegt nicht zuletzt daran, dass jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat. Die Intensität wird aber auch wesentlich von der zugrunde liegenden Ursache bestimmt. So werden Menstruationsschmerzen häufig als nicht so ausgeprägt empfunden, wie Beschwerden, die auf eine Blinddarmentzündung oder auf eine Divertikulitis hinweisen. Patienten können stechende Bauchschmerzen oder dumpfe Beschwerden ausmachen. Besonders häufig sind krampfartige Symptome, die als sehr belastend empfunden werden. Schmerzen werden nicht immer am Entstehungsort selbst wahrgenommen. Manchmal können sie sogar keiner bestimmten Region zugeordnet werden. Dann beschreiben Patienten ein Unwohlgefühl im gesamten Bauchraum (diffuse Bauchschmerzen). Neben dem eigentlichen Symptom „Bauchschmerz“ gibt es weitere Begleiterscheinungen, die gleichzeitig auftreten können. Bauchschmerzen und Übelkeit und Bauchschmerzen und Durchfall sind nur einige Beispiele.
Weitere Begleitsymptome:3
- Völlegefühl (insbesondere bei Bauchschmerzen nach dem Essen)
- Blähungen
- gespannte Bauchdecke
- Gewichtsabnahme
- Erbrechen
- veränderte Stuhlfarbe
- saures Aufstoßen oder Sodbrennen
Bauchschmerzen: Ursachen
Es gibt zahlreiche Ursachen, die Bauchschmerzen hervorrufen. In der Regel handelt es sich dabei um harmlose Verursacher. So sind Bauchschmerzen nach dem üppigen Essen keine Seltenheit. Bauchschmerzen und insbesondere Übelkeit lassen sich häufig auf einen Magen-Darm-Infekt zurückführen. Das Gleiche gilt übrigens für Bauchschmerzen und ausgeprägten Durchfall. Starke tiefstehende Bauchschmerzen können sogar auf den Eisprung oder die Menstruation hinweisen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass hinter Bauchschmerzen keine ernst zu nehmenden Erkrankungen stecken können. Deshalb ist bei lang anhaltenden Bauchschmerzen oder starken Ausprägungen Detektivarbeit gefragt.
Bauchschmerzen im Oberbauch: mögliche Ursachen
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
Sodbrennen (Reflux)
Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
Reizmagen
Lebererkrankungen (u.a. Leberzirrhose)
Gallensteine
Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
Herzerkrankungen
Lungenentzündung
Wirbelprobleme (zum Beispiel Wirbelkörperbruch oder Brustwirbelblockade)
Stoffwechselerkrankungen
Krebserkrankungen
Bauchschmerzen im Unterbauch: mögliche Ursachen
Blinddarmentzündung (Appendizitis)
Divertikulitis
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (u.a. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
Entzündete Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)
Harnwegsinfektionen
Nierenbeckenentzündung
Nierensteine
Eileiterentzündung
Eileiterschwangerschaft
Endometriose
Menstruationsbeschwerden
Prostataentzündung (Prostatitis)
Leistenbruch
Bauchschmerzen im gesamten Bauch: mögliche Ursachen
- Magen-Darm-Infekt
- Reizdarmsyndrom
- Darmverschluss (Ileus)
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- Stress
- Blähungen
Bauchschmerzen: Schwangerschaft als Ursache
Viele Frauen berichten in der Schwangerschaft von Bauchschmerzen. Bauchschmerzen und Schwangerschaft können tatsächlich zusammengehören. Zumindest in vielen Fällen. Am Anfang der Schwangerschaft bemerken Frauen Bauchschmerzen vornehmlich links unten. Das Ziehen deutet darauf hin, dass sich die befruchtete Eizelle in die Schleimhaut der Gebärmutter eingenistet hat. Auch die Plazenta gibt jetzt Gas und entwickelt sich rasant. Zudem werden neue Blutgefäße ausgebildet, um das Baby versorgen zu können. All diese Körperprozesse begünstigen die Beschwerden. Mit voranschreitender Schwangerschaft können Bauchschmerzen auf sich dehnende Mutterbänder und eine anatomische Veränderung im Bauchraum hinweisen. Sorgen müssen sich Mütter aber deshalb nicht machen. Schließlich fordert die Entstehung von neuem Leben seinen Tribut, der am Ende umso mehr belohnt wird. Bauchschmerzen in der Schwangerschaft müssen aber trotzdem nicht einfach hingenommen werden. Es gibt ausgewählte Arzneien und Pflanzenwirkstoffe, die nach Rücksprache mit dem Arzt auch während der Schwangerschaft eingenommen werden können..
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Medikamente als Übeltäter
Wer ständig Bauchschmerzen hat oder wiederkehrend mit den Beschwerden kämpft, bei dem könnte auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Nahrungsmittelallergie vorliegen. Dabei kommt es nach dem Verzehr ausgewählter Speisen wiederholt zu den Beschwerden. Zudem können Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust auftreten. Auch allergische Hautsymptome wie Juckreiz deuten auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Nahrungsmittelallergie hin. Bei Bauchschmerzen nach dem Essen lohnt es sich daher, aufmerksam zu werden.
Derzeit gibt es keine verlässlichen Zahlen mit Blick auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 20 % der Bevölkerung davon betroffen sind.4 Die Auslöser sind übrigens sehr verschieden. Während manche Menschen mit Fruktose oder Laktose zu kämpfen haben, reagieren andere auf unscheinbare Lebensmittel wie Tomaten oder Nüsse.
Neben Speisen kommen auch Medikamente als Auslöser für Bauchschmerzen in Verdacht. Sie können die empfindliche Magenschleimhaut reizen und die unangenehmen Beschwerden hervorrufen. So berichten viele Patienten u.a. nach der Einnahme von Antibiotika oder auch Osteoporose-Mittel über Bauchschmerzen.
Krampfartige Bauchschmerzen: wenn die Psyche schuld ist
Kolikartige Bauchschmerzen können sogar bis in den Kopf zurückverfolgt werden. Schließlich sind Körper und Geist unwiderruflich miteinander verknüpft. Besser gesagt Körper und Mikrobiom. Experten sprechen deshalb von einem sogenannten Bauchhirn, das bei Stress einfach keine Ruhe findet. Gemeint ist damit ein Nervengeflecht, auch als enterisches Nervensystem bezeichnet, das sich durch die Organe des Verdauungstraktes zieht und u.a. von Signalen unserer Darmflora getriggert wird
Erstaunlich aber wahr: Es gibt tatsächlich einen Nerv im menschlichen Körper, der als Datenautobahn dient. Diese Datenautobahn ist jedoch keine Einbahnstraße. Über den sogenannten Vagus-Nerv werden Signale zwischen der Darmflora und dem Hirn hin und her geschickt.
Das könnte auch der Grund dafür sein, dass seelische Belastungen zu Verdauungsproblematiken führen. Mediziner bezeichnen das als psychosomatische Beschwerden.
Das Bauchhirn zeichnet sich durch folgendes aus:
- es besteht aus einem großen Nervengeflecht im Bauchraum
- u.a. über Signale der Darmflora kann es mit dem Kopf kommunizieren
- es erhält Botschaften, die Informationen über das psychische Wohlbefinden liefern
- es kann auf Ängste, Stress und psychische Erkrankungen reagieren
- es ist sensibel und kann auf Belastungen mit Bauchschmerzen antworten
Gut zu wissen!
Bauchschmerzen durch Stress sind kein Ammenmärchen. Ob und wie ausgeprägt sich psychosomatische Bauchschmerzen zeigen, ist sehr individuell. Nicht nur der Bauch auch der Kopf kann auf Stresszustände mit Schmerzen antworten.
Bauchschmerzen: wann zum Arzt?
Bauchschmerzen werden häufig auf die leichte Schulter genommen. Schließlich gehören sie zu weit verbreiteten Beschwerden. Trotzdem gibt es einige Fälle, bei denen ein Arztbesuch unbedingt ratsam ist. Betroffene sollten generell immer dann einen Mediziner aufsuchen, wenn starke Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang auftreten. Auch die Kombination aus Blut im Stuhl und Bauchschmerzen sollte unbedingt abgeklärt werden. Bauchschmerzen und Durchfall können auf einen Magen-Darm-Infekt hinweisen. Halten die Beschwerden länger als zwei Tage an oder fühlt sich der Betroffene sehr geschwächt, ist auch hier ein Arztbesuch empfehlenswert. Zudem sind Bauchschmerzen und im Zusammenhang mit Fieber klärungsbedürftig.
Bei folgenden Beschwerden sollte stets ein Arzt hinzugezogen werden:
häufiges oder anhaltendes Erbrechen | Blut aus dem Darm oder Harnröhre | Atemnot |
Erbrechen von Blut | Starke Rücken- und Bauchschmerzen (gemeinsam auftretend) | hohes Fieber |
Erbrechen von Stuhl | Unfähigkeit, Urin oder Stuhl abzusetzen | schwacher Kreislauf |
helles Blut im Stuhl und Bauchschmerzen | Stark gespannte Bauchoberfläche | Ohnmacht |
blutiger Durchfall | ausgeprägte Brustschmerzen | Bewusstseinsstörungen |
Gut zu wissen!
Es gibt viele Alarmzeichen, wie beispielsweise Blut im Stuhl und gleichzeitige Bauchschmerzen. Zwar können dahinter harmlose Ursachen wie Hämorrhoiden stecken, sicherheitshalber sollte jedoch eine Abklärung stattfinden. Schließlich können die Beschwerden auch auf Darmkrebs hinweisen. Das Gleiche gilt für krampfartige, dumpfe Bauchschmerzen.
Bauchschmerzen: Diagnostik bei Alarm im Darm
Wenn Bauchschmerzen chronisch werden oder sehr ausgeprägte Beschwerden auftreten, ist der Besuch beim Mediziner sinnvoll. Zunächst erkundigt sich dieser im Rahmen der Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) nach den Beschwerden. Das dient dazu, mehr über die Symptome, möglichen Ursachen und den Ernährungsstil zu erfahren.
Folgende Fragen können dem Betroffenen gestellt werden:
- Seit wann bestehen die Bauchschmerzen?
- Treten nach dem Essen Bauchschmerzen auf?
- Gibt es Begleiterscheinungen (z.B. ausgeprägter Durchfall)?
- Mischt sich Blut unter den Stuhl oder ist der Stuhlgang schmerzhaft?
- Liegen psychische Erkrankungen oder ausgeprägte Belastungssituationen vor?
- Sind Grunderkrankungen bekannt?
- Werden Medikamente eingenommen?
- Wie gestaltet sich die tägliche Ernährung?
In dem Gespräch hat der Arzt wertvolle Informationen gesammelt und macht sich entsprechende Notizen (zum Beispiel: „Bauchschmerzen nach Essen“). Diese können bereits den Verdacht auf eine bestimmte Ursache erhärten. Trotzdem wird weiter geforscht. Nun führt der Arzt eine eingehende körperliche Untersuchung durch. Der Bauch wird auf Schmerzempfindlichkeit abgetastet. Gleichzeitig lässt sich so feststellen, ob die Bauchdecke sehr gespannt ist. Narben, Schwellungen oder auffällige Hautveränderungen können ebenfalls auf die Ursache hinweisen. Das Abhorchen der Darmfunktion gelingt mit einem Stethoskop. Mit der Abtastung des Enddarms können Hämorrhoiden oder andere Auffälligkeiten ermittelt werden. Auch Herz und Lunge werden abgehört, um Problemen außerhalb der Bauchregion auf die Spur zu kommen. Zur körperlichen Untersuchung gehört ebenfalls der Blick in die Augen, in den Mund und die Überprüfung von Reflexen sowie Gefäßen.
Die Diagnostik kann durch weitere Untersuchungsverfahren profitieren.
Dazu zählen:
- EKG (Elektrokardiogramm)
- Sonografie (Ultraschall-Untersuchung)
- CT (Computertomografie)
- Darmspiegelung
- Angiographie mittels CT oder MRT (Gefäßdarstellung)
Gut zu wissen!
Nicht selten kommt es vor, dass trotz eingehender Detektivarbeit keine organische Ursache ausgemacht werden kann. Dann ist es ratsam, den Betroffenen regelmäßig einzubestellen, um die Beschwerdeentwicklung beobachten zu können Vor allem wenn noch weitere Beschwerden wie Blähungen oder Stuhlunregelmäßigkeiten vorliegen, kann es sich bei fehlender organischer Ursache auch um ein Reizdarmsydrom handeln. Unter Umständen kann auch eine fachpsychologische Einschätzung sinnvoll sein.
Behandlung: Was hilft gegen Bauchschmerzen?
Bauchschmerzen werden mit Blick auf die Ursache behandelt. Sorgen Grunderkrankungen für die unangenehmen Beschwerden, sollten diese z.B. durch Medikamente oder Operationen behandelt werden. Das entscheidet der Mediziner in Abhängigkeit von den Beschwerden und der entsprechenden Ausprägung. Schmerzhafte Regelblutungen und ungewöhnliche Zyklusverläufe sollten sicherheitshalber von einem Gynäkologen abgeklärt werden. Handelt es sich um einen sogenannten „akuten Bauch“, zum Beispiel im Falle einer Blinddarmentzündung oder Divertikulitis, sollten keine Schmerzmittel auf eigene Faust eingenommen werden. Stattdessen ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Gut zu wissen!
Bei harmlosen Ursachen wie einer Magenschleimhautentzündung oder Sodbrennen können auch rezeptfreie Arzneimittel helfen. Apotheker und Mediziner können Auskunft zu entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten und Medikamenten geben.
Beschwerden beim Kind: Bauchschmerzen richtig deuten
Auch vor den Kleinsten machen Bauchschmerzen nicht halt. Anders als bei großen Patienten ist es wichtig, Bauchschmerzen beim Kind möglichst schnell abzuklären. Das gilt insbesondere, wenn Bauchschmerzen beim Baby auftreten. Bauchweh gehört zu den häufigsten Gründen, warum Eltern einen Kinderarzt aufsuchen. Bauchschmerzen (Baby) oder Bauchschmerzen beim Kleinkind sind äußerst schwierig einzuschätzen. Schließlich ist der Bauch aus ihrer Sicht der Mittelpunkt allen Übels. Sie selbst können den Schmerz häufig nicht anders beschreiben und beziehen sich deshalb auf die Bauchregion. Zudem deuten Bauchschmerzen (Kind) nicht selten auf psychische Belastungen hin. So können Angst und Stress zu den Beschwerden führen.
Der Mediziner sieht sich der Herausforderung gegenüber, die Ursache der Bauchschmerzen aufzuklären. Harmlose Verursacher wie zu viel Eis im Bauch oder Blähungen verschwinden schnell wieder. Aber auch Blinddarmentzündungen können hinter dem schmerzhaften Zwicken stecken. Deshalb sollten beim Kind Bauchschmerzen unbedingt abgeklärt werden.
Wie auch bei Erwachsenen können sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten hinter den Baby-Bauchschmerzen verbergen. Hier stehen insbesondere (einfache) Nahrungsmittelallergien bzw. Unverträglichkeiten und seltener die Krankheit Zöliakie (Auto-Immunerkrankung) im Vordergrund.
Beim Nachwuchs ist es nicht ungewöhnlich, dass die Bauchschmerzen gar nichts mit dem Bauch zu tun haben. Eine Mittelohrentzündung oder eine Mandelentzündung können genauso gut Problembereiter sein. Noch ein Grund mehr, den Arzt aufzusuchen, wenn das Baby scheinbar Bauchschmerzen hat.
Übrigens: Ältere Kinder können auch schon ein Reizdarmsyndrom entwickeln. Zudem können sie unter einer sogenannten Bauchmigräne leiden, bei der die Symptome nicht vorwiegend im Kopf, sondern im Bauch auftreten. Neben Schmerzen können sich auch Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit sowie Kopfschmerzen bemerkbar machen.
Funktionelle Bauchschmerzen als Übeltäter
Funktionelle Bauchschmerzen stehen ganz oben auf der Liste, wenn es um verdächtige Schmerzbereiter unter Kindern geht. Dabei tritt das Bauchweh mindestens einmal in der Woche auf und das zwei Monate hintereinander. Hinzu können sich Symptome wie Gliederschmerzen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen gesellen. Organisch ist alles im grünen Bereich. Stattdessen stehen Darminfekte, erbliche Einflüsse oder eine veränderte Reaktion von Darm- und Gehirnnerven im Verdacht.
Gut zu wissen!
Eine Therapie muss bei Kindern möglichst sanft erfolgen. Entstehen die Bauchschmerzen durch Verstopfungen, kann es sinnvoll sein, die Ernährung und das Bewegungsverhalten umzustellen. Bei krampfartigen Schmerzen kann Pfefferminzöl in der Kapsel bei größeren Kindern helfen. Im Anschluss an Darminfekte oder beim Reizdarmsyndrom werden mittlerweile häufig Probiotika als schonende Behandlungsoption empfohlen.
Was hilft gegen ausgeprägte Bauchschmerzen?
Viele Menschen fragen sich: “Was tun bei Bauchschmerzen?“ Die Antwort auf diese Frage muss individuell erfolgen. Schließlich sind auch die Ursachen individuell. Die gute Nachricht ist allerdings, dass es bei harmlosen Verursachern in der Regel reicht, einige Umstellungen im Alltag vorzunehmen. Eine gesunde Ernährung nimmt dabei eine besondere Rolle ein. Menschen, die vornehmlich nach dem Essen über Bauchweh klagen, sollten zu schonenderen Speisen greifen. Das bedeutet: fettreduziert und nicht zu mächtig. Auch das Bewegungsverhalten beeinflusst den Bauch maßgeblich. Wer sich lieber auf dem Sofa rumlümmelt läuft Gefahr, unter Verstopfungen zu leiden. Auch diese können zu ausgeprägten Bauchschmerzen führen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten nicht ignoriert, sondern ernst genommen werden. Manchmal fällt die Beschwerdedeutung schwer. Ein Allergietest kann Sicherheit bringen, um zukünftig kritische Lebensmittel zu umgehen. Natürlich spielt auch der individuelle Stressfaktor eine wichtige Rolle. Sogenannte „Stressoren“ (Stressfaktoren) sollten beseitigt werden, um nicht nur das „Kopfhirn“, sondern auch das „Bauchhirn“ zu entspannen. Dabei können Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung sehr hilfreich sein.
Bauchschmerzen: 3 Hausmittel
Glücklicherweise gibt es einige Hausmittel, die sich bei Bauchschmerzen seit jeher bewährt haben. Weiterer Vorteil: Sie sind schnell zur Hand, einfach anwendbar und kostengünstig. Wir haben die Top 3 der besten Hausmittel gegen Bauchschmerzen gekürt.
1. Tee gegen Bauchschmerzen
Tee darf auf der Liste der Bauchschmerzen-Hausmittel nicht fehlen. Schließlich hat er schon in grauer Vorzeit Menschen von Krämpfen in der Bauchregion befreit. Auch Studien belegen, dass die Phytotherapie funktionelle Magen-Darm-Beschwerden lindern kann.5,6Es gibt bestimmte Pflanzen, Gewürze und Kräuter, die bei Bauchschmerzen besonders empfehlenswert sind. Dazu gehören: Kamille, Fenchel, Melisse, Salbei und Pfefferminz. Apotheken haben ausgewählte Magen-Darm-Tees im Sortiment, um den Bauch in Aufruhr zu beruhigen. Noch günstiger wird es, wenn die Mischung ganz einfach zu Hause erstellt wird.
2. Wärme nutzen
Wärme tut bei Schmerzen gut. Sie sorgt für Entspannung und kann so den Schmerz abschwächen. Was bietet sich da besser an, als eine Wärmflasche, die gelungen positioniert die Muskulatur entkrampft. Alternativ kann auch ein erwärmtes Kirschkernkissen genutzt werden. Wo wir gerade beim Thema Wärme sind, ein Vollbad kann ebenso Linderung verschaffen, wie ein Bauchwickel.7 Dafür sind drei Tücher nötig: ein Leintuch, ein Baumwolltuch und ein Wolltuch. Das Erste wird in einen warmen Kamilienblütensud getaucht und direkt auf die Haut gegeben. Darüber sollte das Baumwolltuch und darüber das Wolltuch gelegt werden – das wirkt Wunder.
3. Fenchelsamen kauen
Fenchel ist eine vielseitige Pflanze. Sie kann nicht nur als Gewürz Speisen bereichern, sondern auch bei Erkältungserkrankungen und Bauchschmerzen Abhilfe schaffen. Die Wirkstoffe, die sich in den reifen Früchten von Fenchel befinden, werden als wirksam bei Krämpfen, Blähungen und Völlegefühl beschrieben. Fenchelsamen sind in der Apotheke und in gut sortierten Supermärkten erhältlich.
Geheimtipp: Kümmelöl
Wenn es um Hausmittel bei Bauchschmerzen geht, sollte auch dem Kümmelöl Aufmerksamkeit geschenkt werden. Schwarzkümmelöl wird seit dem Altertum als Heilmittel eingesetzt.8 Viele Anwender schwören bei Problemen auf 3-4 Tropfen Kümmelöl vor dem Essen. Diese können einfach mit einem Glas Wasser verzehrt werden. Übrigens: Schwarzkümmelöl wird auch beim Hund gegen Bauchschmerzen genutzt. Also, wenn der Hund Bauchschmerzen hat, empfehlen sich auch hier einige Tropfen Kümmelöl im Trinkwasser oder im Futter.
Mikrobiotika bei Bauchschmerzen
Bauchschmerzen können auch auf ein Ungleichgewicht im Darm zurückgeführt werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass sich die dort lebenden guten und schlechten Bakterien die Balance halten. Wenn die Darmflora aus dem Lot geraten ist, bezeichnen das Mediziner als Dysbiose. Nahrungsmittelallergien, Stress und Antibiotikabehandlungen können dann Reizdarmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen und Verstopfung verursachen. Mit verschiedenen Maßnahmen kann die Darmflora wieder auf Kurs gebracht werden. Im Mittelpunkt stehen eine darmfreundliche Ernährung sowie ausgewählte mikrobiologische Präparate der Innovall®-Serie, wie z.B. Innovall® AID. In diesem Nahrungsergänzungsmittel sind zehn spezifisch ausgewählte Bakterienstämme vereint, die auf natürliche Weise im menschlichen Darm vorkommen. Durch die Formulierung wird gewährleistet, dass die Vermehrungs- und Überlebensfähigkeit der Bakterien auch nach der Bewältigung der Magen-Darm-Passage gegeben ist. Das Produkt ist gluten- und laktosefrei und eignet sich daher auch für Menschen mit Nahrungmittelsunverträglichkeiten.
Mikrobiotika bei Reizdarm
Wurde vom Arzt ein Reizdarmsyndrom diagnostiziert, liegen meist nicht nur chronische Bauchschmerzen vor, sondern häufig auch Blähungen sowie Durchfall und Verstopfung. In diesem Fall, haben Studien gezeigt, dass die Betroffenen besonders von dem spezifischen Milchsäurebakterium Lactobacillus plantarum 299v (z.B. in Innovall® RDS) profitieren. Dieses Bakterium hat in Studien gezeigt, dass es die gestörte Darmflora beim Reizdarmsyndrom ins Gleichgewicht bringen kann und so gezielt auf die Beeinträchtigungen an der Darmbarriere und die Beschwerden anspricht.
>> Lesen Sie hier mehr zum Reizdarmsyndrom
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FAQ
Was essen bei Bauchschmerzen?
Bei Bauchschmerzen wird zu Schonkost geraten. Leichtverdauliche Lebensmittel sind am besten geeignet. Dazu zählen insbesondere Kartoffeln, Reis, Möhren und Zwieback.
Was kann man gegen Bauchschmerzen machen?
Wärme kann akute Bauchschmerzen lindern. Auch Kamillentee wird als wohltuend empfunden. Zudem kann eine Bauchmassage dabei helfen, Krämpfe zu lösen. Langfristig sollte eine Regeneration der Darmflora in Betracht gezogen werden.
Bauchschmerzen – wann zum Arzt?
Bauchschmerzen sind häufig harmlos und gehen schnell wieder weg. Bei stark ausgeprägten oder chronischen Schmerzen, Blut im Stuhl, Durchfall, Erbrechen oder hohem Fieber sollte aber dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Was hilft gegen Bauchschmerzen bei Kindern?
Bei Kindern kann häufig schon eine Wärmflasche die Schmerzen lindern. Bei den kleinen Patienten empfiehlt sich außerdem Kräutertee, zum Beispiel Kamille oder Melisse. Gegebenenfalls kann bei sehr starken und anhaltenden Bauschmerzen vorübergehend auf Schonkost umgestellt werden, um den Verdauungsapparat nicht unnötig zu belasten.
Baby hat Bauchschmerzen – was tun?
Babys haben häufig Bauchschmerzen infolge von Blähungen. Eine Bauchmassage kann dann Abhilfe schaffen. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Bauchschmerzen sollte ein Kinderarzt um Rat gefragt werden.